"Gott in der Verfassung ist lebenswichtig"

Kaum hat eine demokratische Mehrheit im Landesparlament von Schleswig-Holstein beschlossen, dass es in der neuen Landesverfassung keinen Gottesbezug geben soll, versuchen die Kirchen - gemeinsam mit nichtchristlichen Religionsgemeinschaften -  dagegen vorzugehen.

Das ist ihr gutes Recht; auch in Berlin scheiterte der Versuch, die Einführung des Religionsunterrichtes via Volksabstimmung durchzusetzen.

Was allerdings eher komisch anmutet, ist die Art und Weise, wie manche versuchen, den Beschluss des Parlaments zu diskeditieren. So wie der "HL-live.de Pastor" Heinz Rußmann, der dafür betet, dass die Kirche wieder mehr Macht bekommt.

Für ihn entspricht der Beschluss, keinen Gottesbezug in die Landesverfassung aufzunehmen, offenbar einem Verbot des christlichen Glaubens. So fragt er: "Sieben Kirchtürme prägen in Lübeck bisher immer noch von allen Seiten wunderbar unser Stadtbild. Wie lange noch?" Als hätte irgendwer beschlossen, diese Kirchen abzureißen.

Es darf für ihn nicht sein, dass "es unter uns Mitbürger [gibt], die sogar ganz vergessen, dass sie Gott vergessen haben." Und deshalb, so Rußmann, "sollten wir alle den christlichen Glauben fördern." Denn anderenfalls "ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Muezzin fünf Mal vom Turm unserer St. Petri-Kirche zu uns ruft."