Sterbehilfe und Muslime

Wie stehen die in Deutschland lebenden Muslime zur Debatte um die Sterbehilfe?

Dieser Frage geht ein Artikel des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, nach. 

Gleich in seinen einleitenden Sätzen zeigt sich, dass Mazyek - absichtlich oder fahrlässig - den Wunsch nach einem selbstbestimmten Sterben mit aktiver Sterbehilfe gleichsetzt. Schon allein unter dieser Prämisse kann seine Argumentation nicht korrekt sein.

Und so wundert es nicht, wenn er - stellvertretend für die vier Millionen Muslime in Deutschland - schreibt: "Durch den Glauben an die Vorhersehung Gottes kann ein Muslim die Frage nach dem Sinn des Leidens, des Todes und einer schweren Krankheit verstehen, deren Ursprung und Wege zur Überwindung einen Zusammenhang haben. Eine Krankheit kann sowohl Folge einer klaren oder unklaren Ursache sein. Ein Muslim kann seine Leiden und die schwere Erkrankung einerseits als eine von Gott auferlegte Prüfung ansehen, deren Bewältigung von ihm Geduld und Beharrlichkeit verlangt. Er kann aber auch das Leiden als Mahnung für seine Sünden verstehen; dies verlangt von ihm die Hinwendung zu Gott durch Umkehr und Buße."

Diese religiöse Begründung unterscheidet sich in keiner Weise von der der christlichen Kirchen. 

 

Vgl. auch den Artikel "Keine Sterbehilfe zulassen!"