Noch ist der "Arabische Frühling" nicht gescheitert

Der ägyptische Philosoph Hassan Hanafi hat noch Hoffnung und hält es für verfrüht, die Revolutionen des Arabischen Frühlings für gescheitert zu erklären. 

Allerdings gibt er zu bedenken, dass eine säkulare Grundordnung in der muslimischen Welt ohne religiöse Reformen nicht zu etablieren sei. Denn "in der arabischen Welt ist das praktisch nicht möglich. Denn der Begriff 'Säkularismus' stößt auf allgemeine Ablehnung bei der Bevölkerungsmehrheit innerhalb der arabischen Welt."

Das erklärt Hanafi historisch, geht aber auch davon aus, dass die Errungenschaften der "samtenen Revolution" mit einen liberalen Islam zu erhalten sind. 

"Daher ist es wichtig, dass wir uns auf die wirklich wesentlichen Grundfragen und zentralen Herausforderungen, vor denen die Umma, die islamische Gemeinschaft, bis heute steht, konzentrieren. Dazu gehören insbesondere Fragen, wie für die Bürger Grundfreiheiten garantiert werden können und ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit realisiert werden kann."