Der Islamwissenschaftler Reinhard Schulze spricht in einem Interview mit den Schweizer Sender SRF über Stereotypen, mit denen der Islam und Muslime dargestellt werden.
Schulze erkennt mindestens sechs Stereotypen, die oft nicht ausrechend hinterfragt werden und widerlegt sie zum Teil.
Auf die Frage, ob sich Muslime weltweit nicht ausreichend von islamischen Terror distanzieren, antwortet Reinhard Schulze: "Natürlich distanzieren sich viele Muslime, auch Meinungsführer. Nicht gerade Millionen, aber sie tun es. Für viele Muslime und Musliminnen ist der islamische Terror aber sehr weit weg. (...) Dabei übersehen die Meinungsführer, dass das Problem des religiösen Terrors in den arabischen Gesellschaften entstanden ist. Damit fällt es in ihren Verantwortungsbereich. (...) Mit dem Islam hat das nichts mehr zu tun, das ist richtig. Es hat aber mit der sozialen Wirklichkeit zu tun, für die auch die Eliten mitverantwortlich sind."
2 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Natürlich gibt es dumme Stereotype bzgl. des Islams. Wie es auch gegen den Westen dumme Stereotype gibt, oder gegen Russland... Doch als ich die Thesen von Reinhard Schulze las, glaubte ich Aiman Mazyek zu hören.
David am Permanenter Link
"Auf die Frage, ob sich Muslime weltweit nicht ausreichend von islamischen Terror distanzieren, antwortet Reinhard Schulze: "Natürlich distanzieren sich viele Muslime, auch Meinungsführer.
Ach das ist ja schön, dass sich einige wenige distanzieren. Soll uns das Hoffnung machen, dass es endlich auch die Mehrheit macht? Und wieso bedarf es überhaupt einer Wartedauer, um zu der allgemeinen Erkenntis zu gelangen, dass Terror, Gewalt und Intoleranz uncool sind?
Und dann stellt sich die Frage: WIE distanzieren sie sich? Höchstwahrscheinlich mit der bequemen Formel, die da lautet:
" Mit dem Islam hat das nichts mehr zu tun."
Herrlich, und immer wieder dieses Mantra. Langsam ist dieser Scherz nicht mehr witzig.
Die Aussagen von Herrn Schulz halte ich für ziemlich ignorant und gefährlich fahrlässig in seiner Kritiklosigkeit.