Jahresrückblick

Das war das Jahr 2014 des hpd

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Im Rahmen der Kampagne "Mein Ende gehört mir! Für das Recht auf Letzte Hilfe" wurde die Botschaft auch durchs Berliner Regierungsviertel gefahren.
Sterbehilfe-Cars vor dem Bundeskanzleramt

BERLIN. (hpd) Auch in diesem Jahr möchte der Humanistische Pressedienst mit den meistgelesenen Artikel des Jahres seine Leser in die Zeit “zwischen den Jahren” entlassen. Wir erinnern noch einmal an die jeweils fünf meistgelesenen Artikel jedes Monats.

Das Jahr 2014 brachte für den Humanistischen Pressedienst einige Veränderungen. Vor allem der (mehrfach verschobene) Relaunch der Webseite fällt dabei ins Auge. Doch auch inhaltlich gab es einige Veränderungen und erst im Rückblick wird deutlich, welch großes Themenspektrum der hpd auch im auslaufenden Jahr bedient hat und wie viele Autoren er binden konnte.

Januar

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Das Jahr startete mit einer Story über die Sternsinger. Christoph Baumgarten und Carsten Frerk haben recherchiert, was mit den gesammelten Geldern geschieht. Eine ähnliche Aufdeckung gelang, als Carsten Frerk die Hintergründe darstellte, die zu dem Medienrummel um die Petition gegen die Bildungs­politik der Grünen in Baden-Württemberg führten.

Der erste Artikel einer Serie über die Verhältnisse in Kiew fand ebenfalls viele Leser; berichtete doch Daniel M. Porcedda direkt aus der ukrainischen Hauptstadt.

Der Kinderkanal “kika” verharmloste im Januar die Beschneidung - und löste damit einen Skandal aus. Rolf Bergmeiers Buch “Christlich-abendländische Kultur” stellte nicht nur die Geschichtsschreibung vom Kopf auf die Füße; auch die Rezension des Buches durch Siegfried R. Krebs interessierte die hpd-Leser.

Februar

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Colin Goldner mischte sich im Februar in die Debatte über die Tötung eines Giraffenjungen im Kopenhagener Zoo ein. Er stellte klar, dass das Verfüttern getöteter, “überzähliger” Zootiere kein Einzelfall ist.

Ein Gastartikel von Katharina Nocun, der ehemaligen politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei, über die Gründe für ihren Kirchenaustritt hat ebenso das Interesse der Leser gefunden wie Hajo Funkes Kommentar zur “Causa Edathy”.

Im Februar 2014 veröffentlichte Beda M. Stadler einen streitbaren Artikel zum Streit um gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Und einen wissenschaftlichen Hintergrund hat auch ein Kommentar zu den Gefahren, die von sog. “Impfskeptikern” für die Gesellschaft ausgehen.

März

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Ein Interview mit Michael Schmidt-Salomon über sein aktuelles Buch “Hoffnung Mensch” war im März für die Leser ebenso interessant wie der Bilderbericht über die Wagen von Jaques Tilly beim Rosenmontagsumzug in Düsseldorf.

Herr Sarrazin fühlt sich verfolgt” war ein Artikel von Christoph Baumgarten übertitelt, der zu einer großen Debatte führte. Das gilt ganz sicher auch für das aktuelle Buch von Hamed Abdel-Samad, der es bei einer Veranstaltung mit dem Freitag-Herausgeber Jacob Augstein vorstellte.

In Österreich wurde ein neues Rundfunkgesetz beschlossen; unser Autor Max Bitter schrieb, dass sich ein plötzlicher Anflug von Laizität bei den Regierungsparteien sich als Motiv allerdings ausschließen lässt.

April

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Im April verstarb der große Kirchenkritiker Karlheinz Deschner. Michael Schmidt-Salomons Nachruf auf das “Juwel der Aufklärung” war der im April meistgelesene Artikel. Auch ein Artikel aus der Serie “Serien neu gesehen” befasste sich mit diesem Verlust. In “Ich denke, also bin ich kein Christ!” schreibt Jochen Beck über die Dokumentation, die Ricarda Hinz über ihn drehte: “Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner”.

Der hpd berichtete Anfang April erstmalig über den Prozess, den der Arzt David Bardens gegen einen Impfleugner angestrebt hat, um ein versprochenes Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro zu erhalten. Florian Chefai hat für den hpd David Bardens interviewt.

Das Hasenfest fand in diesem Jahr in mehreren deutschen Großstädten zeitgleich statt. Der hpd berichtete aus allen. Passend dazu veröffentlichte Hubertus Mynarek einen Artikel zum Osterfest, in dem er das Frauenbild des Christentums hinterfragte.

Mai

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Kritisch hinterfragt wurde, was sich hinter der Meldung verbirgt, dass sich immer weniger Deutsche einen Sommerurlaub leisten können. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen nämlich bedeutend mehr: dass es immer mehr Arme im reichen Deutschland gibt. Allerdings scheint das nicht auf die Kirchen zuzutreffen, denn die erhalten weiterhin großzügige Alimente vom Staat. So wundert es nicht, dass im Mai 2014 auch Moses mit dem 11. Gebot erstmalig in der Öffentlichkeit auftauchte und forderte: “Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!

Maximilian Steinhaus wies auf eine kreationistischen Veranstaltung an der Universität Jena hin und Edgar Dahl schrieb über Darwin und das Leid.

Die Beschneidungsdebatte war auch im Jahr 2014 nicht beendet; im Mai fand ein Symposium in Köln statt, über das Walter Otte und Gislinde Nauy berichtet haben.

Juni

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Einen Kommentar vom bereits oben genannten Autoren Rolf Bergmeier zu Lobbyisten im Landtag von NRW fanden im Juni die meisten Leser interessant, gefolgt von Jennifer Zimmermanns kurzer Nachricht, dass auf die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS), Elke Baezner, ein Säureanschlag verübt wurde.

Der ZEIT war im Juni die Initiative “Grundrechte für Menschenaffen” eine Titelgeschichte wert, der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags lehnte jedoch die Veröffentlichung einer entsprechenden Petition ab. Michael Schmidt-Salomon führte die “Argumente” des Petitionsausschusses ab absurdum.

Der letzte Bericht der Humanistentage in Regensburg von Evelin Frerk und Frank Nicolai sowie über zwei Urteile von Arbeitsgerichten gegen konfessionslose Bewerber von Corinna Gekeler wurden ebenfalls viel gelesen.

Juli

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Das “Elfte Gebot” tauchte pünktlich zu den Diskussionen um Zuschüsse an den Kirchentag in Leipzig vor Ort auf. “Die vierte Million ist immer die schwierigste” schrieb Falko Pietsch über die Forderungen der katholischen Kirche, der klammen Stadt eine Million Euro zu entreißen.

Volker Dittmar fragte im Juli: “Woher kommen die Naturgesetze?” und unser Autor Lukas Mihr setzte sich mit Mythen um den 70. Jahrestag des Attentats vom 20. Juli auf Adolf Hitler auseinander.

Ein Gastartikel von Martin Mahner aus der GWUP-Zeitschrift “Skeptiker” über einen “Raumharmonisierer”, der 3.500 Euro gekostet hat und nur mit Sand und Steinen gefüllt war, sowie Colin Goldners Bericht über die Magdeburger Menschenaffenhaltung entließen den hpd in die Sommerpause 2014.

August

Am 1. August erschien das “Große Sommerinterview” von Carsten und Evelin Frerk. In diesem Jahr haben sie sich über drei Tage lang mit den Schweizer Freidenkern unterhalten.

September

Der September sah den hpd in einem neuen Layout. Doch thematisch ging es da weiter, wo es vor der Sommerpause und im alten Style endete: Mit einem Interview von Carsten Frerk mit der GBS-Gruppe Schweiz.

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Nach der parlamentarischen Sommerpause wurde auch über das Thema Beschneidung wieder heftig gestritten. Die Berliner Rechtswissenschaftlerin Tatjana Hörnle plädierte für die Zulassung der weiblichen Genitalverstümmelung.

Andreas Lichte fragte im September erstmals nach den Hintergründen der Steinerschen Lehren und Uwe Lehnert schrieb über den unbekannten Reichtum der katholischen Kirche. Erstmalig wurde im hpd auch über die Sonntagsversammlungen (Sunday Assemblys) hingewiesen, die sich auch in Deutschland etablieren.

Oktober

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Wer war Luther wirklich?” fragte Uwe Hillebrand passend zum Reformationstag und Holger Reile recherchierte, wie es zum Suizid einer Esoterik-Anhängerin kam.

Die Femen protestierten vor der iranischen Botschaft in Berlin und dem hpd gelang es als Erstem, mit dem Onkel der hingerichteten Reyhaneh Jabbari zu sprechen.

David Berger wies darauf hin, dass aus dem Schlusspapier der Familiensynode des Vatikans alle freundlichen Worte über Homosexuelle komplett gestrichen wurden und der zweite Teil über die Ideologie hinter den Waldorfschulen war für die Leser des hpd ebenso interessant wie der erste.

November

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Der Kommentar des Chefredakteurs des hpd über das skandalöse Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum kirchlichen Arbeitsrecht war nicht nur der im November meistgelesene Artikel. Er war der meistgelesene Artikel des gesamten Jahres 2014.

Christoph Baumgarten setzte sich mit dem “Impfgegnern” auseinander und weist nach, dass diese aus egoistischen Gründen nicht nur sich selbst, sondern die gesamte Gesellschaft gefährden. Auch sein Kommentar über die Behauptung einer österreichischen Autorin, die Religion mit einem Angriff auf den Atheismus glaubt, verteidigen zu müssen, gehörte zu den wichtigsten Artikeln des Monats.

Das viele überraschende erste Treffen von Konfessionsfreien und Verfassungsrichtern in Karlsruhe sowie auch aktuelle sozialpolitische Ideen in Österreich, bei dem Arbeitslose noch schlechter gestellt werden sollen runden den November ab.

Dezember

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Im Iran droht Soheil Arabi die Todesstrafe. Der kurze Artikel, in dem Florian Chefai darauf hinweist, wird fast 3.000 mal in den sozialen Netzwerken geteilt.

Frank Welker fordert in einem aus der MIZ übernommenen Artikel: “Der Islam gehört nicht ins Klassenzimmer!” und Hubertus Mynarek schreibt über die katholische Kirche und den aktuellen Papst, der als Weltenretter auftritt.

Zu guter Letzt fasst Maximilian Steinhaus die Diskussionen um die Zuschüsse zum Katholikentag 2016 in Leipzig noch einmal zusammen und der hpd berichtet davon dass es zukünftig in Berlin möglich sein wird, sein Kind am Welthumanistentag von der Schule freistellen zu lassen.

 


 

Die Redaktion des hpd dankt allen Autoren für die Artikel, die wir in diesem Jahr veröffentlichen konnten. Ohne die vielen, verschiedenen Stimmen wäre der hpd nicht das, was er heute ist: das zentrale Presseportal der säkularen Szene.
In der obigen Auflistung sind einige Autoren, die dem hpd teilweise seit Jahren zur Seite stehen, nicht erwähnt. Stellvertretend seien hier Simone Guski, Katharina Malik, Armin Pfahl-Taughber, Lukas Plewnia und Horst Groschopp gedankt.

Wir danken ebenso sehr unseren Lesern und Freunden, die auch das Jahr 2014 des Humanistischen Pressedienstes wieder erfolgreich werden ließen. Wir haben Leserzahlen erreicht, die wieder etwas höher liegen als im vergangenen Jahr. Dafür und auch für die Spenden möchte ich mich im Namen der gesamten Redaktion und des Trägervereins bedanken.

Für das kommende Jahr hat sich die Redaktion wieder ein paar neue Sachen überlegt - doch dazu mehr in 2015. Bis dahin: Schöne Feiertage!

Für die gesamte Redaktion
Frank Nicolai