Gerade erst wurden wir überwältigt von den Bildern und Zahlen der 400 Toten letzte Woche und schon wieder kommen Nachrichten über diesmal 700 Menschen, die vor der libyschen Küste umgekommen sind. Die Todeszahlen schiessen dabei nun seit Sommer letzten Jahres unaufhörlich nach oben, obwohl die Zahlen der Flüchtenden gleich bleiben.
Die Stimmen werden lauter, die fordern, dass die europäischen Institutionen Verantwortung übernehmen müssen und endlich eine organisierte Seenotrettung installieren müssen. War der Grund, das Programm Mare Nostrum letztes Jahr einzustellen, tatsächlich Streit über die Finanzierung oder wird vielmehr die hohe Todeszahl als willkommene Abschreckung genutzt? Genauso melden sich immer mehr Stimmen zu Wort, die es als unerträglich wahrnehmen, dass Leben von Menschen aus armen und bürgerkriegszerstörten Ländern und Leben von Bürgern reicher Länder immernoch mit zweierlei Maß gemessen werden. Dies zeigt sich an ihrem Platz in den Medien, dem Betrag, der für Prävention und Aufklärung solcher Unglücke ausgegeben wird im Vergleich zu Unglücksfällen mit westlichen Opfern, sowie in der Anteilnahme von Bürgern und Politikern.
2 Kommentare
Kommentare
Horst Herrmann am Permanenter Link
Ob sich wirklich etwas bewegt? Oder ob noch weitere Tausende ertrinken müssen? Es ist ja nicht so, dass der hpd geschwiegen hätte zu den unsäglichen Fakten, die uns erreichen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"obwohl die Zahlen der Flüchtenden gleich bleiben". Woher stammt diese Annahme? Der Originalartikel gibt es nicht her.