Flashmob für Inklusion

"Deutschland schläft!"

img_2152_2.jpg

Flashmob in Trier
Flashmob in Trier

img_2144_2.jpg

Gerd Dahm (Beauftragter für die Belange von behinderten Menschen in Trier)
Gerd Dahm (Beauftragter für die Belange von behinderten Menschen in Trier)

img_2154_2.jpg

Flashmob in Trier
Flashmob in Trier

img_2147.jpg

Flashmob in Trier
Flashmob in Trier

TRIER. (hpd) Anlässlich des europäischen Protest-Tags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde in Trier ein Flashmob veranstaltet, um auf die defizitäre Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aufmerksam zu machen.

Mehr als 40 Personen versammelten sich am gestrigen Dienstag auf dem Trierer Hauptmarktplatz. Pünktlich um 16 Uhr setzten sie sich Schlafmasken auf und verharrten circa zwei Minuten in Bewegungslosigkeit. Die Masken wurden wieder von den Augen genommen, nachdem jemand "Guten Morgen Deutschland!" rief. 

Hinter der Aktion standen das "Referat Behinderter und chronisch Kranker der Universität Trier" sowie der "Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Trier". Sie veranstalteten den Flashmob, um die mangelhafte Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu kritisieren. 

"Wir wollten es in einem Bild deutlich machen, dass offensichtlich viele schlafen", erklärte Gerd Dahm, Beauftragter für die Belange von behinderten Menschen in Trier. "Die UN-Behindertenrechtskonvention ist jetzt acht jahre alt und Deutschland ist nach wie vor ziemlich weit hinten, was die Schritte angeht."

In vielen Lebensbereichen bestehe weiterhin konkreter Handlungsbedarf hinsichtlich Inklusion, Barrierefreiheit sowie der rechtlichen Situation von Menschen mit Behinderung. Dieser werde aber allzuhäufig gedankenlos ignoriert oder scheitert an finanziellen Hürden. 

Grundsätzlich werde der Behindertenbeirat vor Ort gut unterstützt. Bezüglich der Ausstattung und Kommunikation mit anderen Stellen könne man sich nicht beklagen. "Ich habe es in meiner Tätigkeit bisher nur einmal erlebt, dass mir eine Tür nicht geöffnet wurde, wenn ich gesagt habe, dass Redebedarf besteht. Es gab nur eine Stelle, die mein Gesprächsangebot nicht angenommen hat, und das war der Bischof", berichtete Gerd Dahm.

"Ich habe erst die Antwort bekommen, dass er keine Zeit hat. Als ich dann den zeitlichen Horizont so weit geöffnet habe, dass das Argument eigentlich nicht mehr ging, habe ich die Antwort bekommen, dass ein Gespräch mit mir eine Welle von Gesprächen auslösen würde."