Initiative gegen Kirchenprivilegien fordert Schluss mit Täuschung der Öffentlichkeit

Wer steckt hinter der "Aktion Leben"

WIEN. (hpd/ots) Die von Kardinal König und dem Jesuitenpater Strangfeld gegründete "Aktion Leben" macht derzeit wieder Werbung für ihre parlamentarische Petition "Fakten helfen", die letztlich auf eine Verschärfung der Fristenlösung abzielt. Die Initiative gegen Kirchenprivilegien fordert daher ein Ende der Täuschungsmanöver.

"Das bisherige Ergebnis ist mager – mit 50.000 Unterschriften hat die Petition etwa so viele UnterstützerInnen wie die Bürgerinitiative für den Erhalt der Militärmusik (71/BI)", moniert Sepp Rothwangl von der Initiative gegen Kirchenprivilegien. Außerdem soll mit dieser Petition suggeriert werden, die Verschärfung der Fristenlösung sei ein gesellschaftlich breit verankertes Anliegen. Aber Frauen und Paare wünschen keine Bevormundung mehr in diesen intimen Lebensbereichen. "Die Aktion Leben verkauft sich gerne als unabhängig und überkonfessionell, doch sie ist im Grunde eine Lobbyorganisation der Bischofskonferenz und verbreitet deren rückständiges Frauenbild" so Rothwangl.

"Aktion Leben" ist Kirchenverein

Das "Einvernehmen" zwischen der Kirche und der "Aktion Leben" wird auch durch eine gezielte Finanzierung gewährleistet, sowie durch die Integration der "Aktion Leben" in die Infrastruktur der Kirche. Ihre Bundesländerbüros firmieren durchwegs in den Diözesen und sind über deren Telefonnummern und E-Mail-Adressen erreichbar.

Auch die Finanzierung erfolgt kirchlich, bestätigte etwa Bischof Küng 2009: "Ich möchte einmal mehr festhalten, dass die 'Aktion Leben' von der Österreichischen Bischofskonferenz (…) zweckgebunden unterstützt wird" und: "Die widmungsgemäße Verwendung dieses Betrages wird von der 'Aktion Leben' genau belegt und vom Generalsekretariat der Bischofskonferenz regelmäßig kontrolliert."

Verhütung auf Krankenschein statt Unterminierung der Fristenlösung

Die Initiative gegen Kirchenprivilegien fordert daher die Bischofskonferenz auf, ihr Versteckspiel zu beenden. "Es ist undemokratisch, parlamentarische Strukturen mit pseudo-unabhängigen Anliegen zu täuschen", so Rothwangl. Darüber hinaus sind die Ziele der Petition – Reduktion der Schwangerschaftsabbrüchen und Erhebung der Motive von Frauen – bereits bestens erforscht, wie auch DDr. Christian Fiala vom Gynmed-Ambulatorium bestätigt, dessen Institut sein vielen Jahren Daten zum Schwangerschaftsabbruch nach internationalen wissenschaftlichen Standards erhebt.

"Wie der Österreichische Verhütungsreport zeigt, könnten durch präventive Maßnahmen wie Verhütung auf Krankenschein und breitere Anwendung von wirksamen Verhütungsmitteln jährlich in Österreich rund 10.000 Schwangerschaftsabbrüche (von jährlich 35.000) verhindert werden", bestätigt der Gynäkologe und Verhütungsexperte. Doch genau dagegen wendet sich die Bischofskonferenz und ihre "Aktion Leben" seit Jahren.

Der Österreichische Verhütungsreport: www.verhuetungsreport.at