Heimkinder kämpfen um Entschädigung

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Heimkinderdemo 2010 in Berlin

BERLIN. (hpd) Im Haus der Bundespressekonferenz finden am kommenden Montag zwei Veranstaltungen zum gleichen Thema statt: Zunächst stellt der „Runde Tisch Heimerziehung“ seinen Endbericht vor, im Anschluss moderiert die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier die Pressekonferenz der ehemaligen Heimkinder, die sich „von Staat und Kirche verraten“ fühlen.

Zwei Jahre lang hat der vom Deutschen Bundestag eingesetzte „Runde Tisch Heimerziehung“ getagt, um die katastrophalen Missstände in der Heimerziehung insbesondere der 1950er bis 1970er Jahre aufzuarbeiten und Wege für die Entschädigung ehemaliger Heimkinder zu finden. Über die Ergebnisse dieses Gremiums sind die Betroffenen, die noch heute unter den Menschenrechtsverletzungen in ihrer Kindheit leiden, erschüttert. „Der Runde Tisch Heimerziehung war eine Farce!“, stellt der Verein ehemaliger Heimkinder (VeH) fest. „Die Vertreter des Staates und der Kirchen haben alles getan, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen.“

Im Anschluss an die Pressekonferenz des „Runden Tisch Heimerziehung“, die am Montag, dem 13.12., von 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr im Haus der Bundespressekonferenz stattfindet, lädt der VeH von 11.45 Uhr bis 12.45 Uhr zu einer Gegenpressekonferenz im gleichen Gebäude ein (Tageszentrum der Bundespressekonferenz, Raum 4, Schiffbauerdamm 40,10117 Berlin).

Teilnehmer des Podiums sind die Vorsitzende des Vereins ehemaliger Heimkinder, Monika Tschapek-Güntner, der Rechtsanwalt Robert Nieporte, der zahlreiche Heimkinder vertritt, Jürgen Beverförden, einer der Opfervertreter am RTH, sowie die ehemalige SPD-Finanzexpertin und Verwaltungsrichterin Ingrid Matthäus-Maier.

Wie schon die medienwirksame Heimkinder-Demo „Jetzt reden wir!“ im April 2010 wird die aktuelle Pressekonferenz der Heimkinder von der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt. Die religionskritische Stiftung hatte sich in den vergangenen Monaten erfolgreich darum bemüht, die dunklen Seiten der christlichen Heimerziehung ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen.

Informationen zu den Forderungen der ehemaligen Heimkinder finden sich auf der Homepage des VeH sowie auf der Aktionswebsite.

C.F.