Kekse für ein Waisenhaus

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Frau Liebig, Frau Brauer-Nangally und Frau Lorenz / Foto: Susan Navissi

BERLIN. (hpd) Frauen vernetzen sich anders, sagt Viola Liebig, z.B. in Küchen. Sie saß in der Küche der 43. Grundschule in Pankow und plante ihre Einheit zum Thema „Kinderrechte“ und „Kinder in anderen Ländern“, als die Kursleiterin des Hortes „Pankower Früchtchen“, Rachel Brauer-Nangally, ihr anbot, in ihrem Lebenskundeunterricht etwas über Kinder aus Kamerun zu berichten.

Wie es sich für einen Unterricht mit allen Sinnen geziemt, gab es nicht nur eine Powerpointpräsentation mit Informationen über Kamerun und die Bewohner, sondern auch schmackhaftes Essen, das die Kinder begeisterte: Kochbananen, Maniokwurzel, Möhren, Ingwer und weiße Bohnen fanden reißenden Absatz.

Als Frau Brauer-Nangally schließlich erzählte, dass ihre Schwester ein Waisenhaus in Kamerun leitet, beschlossen die Kinder in Pankow, die Kinder im Kameruner Waisenhaus zu unterstützen. Was mit einem wöchentlichen Keksverkauf begann, zog schnell Kreise und zu den 400 Euro, die aus dem Keksverkauf erbrachte wurden, kamen weitere, kleinere Summen hinzu.

Der Bericht des kleinen Liam aus der Klasse 4a: „Im Lebenskundeunterricht erfuhren die Schüler der dritten und vierten Klassen, wie die Kinder in Indien und Afrika leben. Statt zur Schule zu gehen, müssen einige für den Lebensunterhalt der Familie mit sorgen. Unsere Erzieherin Rachel kommt aus Kamerun. Sie erzählte uns, dass die Kinder oft auf den Märkten kleine Esswaren verkaufen, dass sie auch auf den Feldern helfen müssen oder (vor allem die Mädchen) in Haushalten arbeiten. Um zu helfen, haben wir Spenden für ein Waisenhaus gesammelt.“

Die Reaktion aus Kamerun ließ nicht lange auf sich warten. Fotos und Briefe wurden geschickt, auf denen Kinder in blauen Hemden zu sehen waren, denen durch die Spenden der Schulbesuch (für 50 Euro kann ein Kind ein Jahr die Schule besuchen) ermöglicht wurde.

Eine Schülerin sagte: „Es ist ein so schönes Gefühl, geholfen zu haben. Mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich die Bilder anschaue.“

Frau Liebig ist stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler und sagt: „Wir denken so oft an unsere kleinen Mitschülerinnen und -schüler in Nanga-Eboko. Der Dankesbrief von Marie-Christine Ndengue, der Schwester von Rachel, hat mich tief berührt. Ich denke, die Fotos der glücklichen Schulkinder sind Motivation genug, unsere Unterstützung mit anderen Initiativen fortzusetzen.“

Die Website des Vereins, von dem unter anderem auch das Waisenhaus getragen wird.

Informationen zum Waisenhaus: Der Verein Sources de l’èspoir (Quellen der Hoffnung) wurde von Marie-Christine Ndengue gegründet. Begonnen hat sie mit 10 Kindern, inzwischen sind es 30. Auch um drei junge Mütter und vier Witwen kümmert sie sich. Mit der Unterstützung aus Deutschland (Lebenskundeprojekt von Frau Liebig an der 43. Grundschule in Pankow) haben acht Kinder die Möglichkeit erhalten, die Schule zu besuchen.

Frau Ndengue braucht weiterhin dringend:
- Partner und Sponsoren
- Lebensmittel für die Kinder
- finanzielle Hilfe für die Ausbildung der jungen Mütter
- finanzielle Mittel, um drei Kindern einen Realschulabschluss zu ermöglichen.

Dies ist eine Form des praktischen Humanismus, ob in der vergangenen Weihnachtszeit oder zu jeder anderen Jahreszeit, die Leid lindert und Gutes tut.

Wer dieses Projekt unterstützen möchte, kann dies z.B. über eine Facebookseite tun.

Susan Navissi