Pressefreiheit in der Türkei

Nach Festnahmen: Soziale Medien in der Türkei blockiert

Nach den Festnahmen mehrerer Oppositionspolitiker der prokurdischen Partei HDP wurden soziale Netzwerke wie WhatsApp, Facebook und Twitter in der Türkei blockiert.

Eine Welle von Festnahmen hat in den letzten Tagen in der Türkei stattgefunden. Die beiden Co-Vorsitzenden und mehrere Abgeordnete der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP wurden bei einer "Anti-Terror-Razzia" festgenommen. Am Montag wurden außerdem der Chefredakteur der oppositionellen Zeitung Cumhurriyet sowie mehrere Mitarbeiter inhaftiert.

Kurz nach den Festnahmen waren die sozialen Netzwerke entweder gar nicht oder nur schwer zugänglich. Offenbar blockierte die Türkische Regierung Dienste wie WhatsApp, Facebook, YouTube, Skype, Instagram und Twitter, um die Berichterstattung zu unterdrücken. In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach ähnliche Blockaden.

Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) bezog am Freitag Stellung zur Verfolgung kritischer Journalisten und zu den massiven Einschränkungen der Pressefreiheit. "Unsere Kollegen in der Türkei verlangen den ungehinderten Zugang zu allen elektronischen Kommunikationsmitteln. Diese Forderung unterstützen wir", betonte DJV Bundesvorsitzender Frank Überall.