Nicht weniger schlecht, sondern gut sein

Jugendweihe-Buch

Dr. Klaus-Peter Krause, Vorsitzender der Jugendweihe in Sachsen, führte in die Thematik der Geschichte der Geschenkbücher zur Jugendweihe ein. Ein ganzes Procedere lag vor der eigentlichen Feier, die mit Reden, Geleitsprüchen und dem Geschenkbuch den Übergang in die Erwachsenenwelt markierte.

Das älteste erhaltene Buch ist von 1921, das einen Schwerpunkt auf den Übergang in die Arbeitswelt setzt, auf die Teilnahme am Leben und am Klassenkampf. Heute liegt der Schwerpunkt in der Verdeutlichung von säkularer Welt und humanistischen Themen. Es soll kein Geschenkbuch von Erwachsenen für Jugendliche werden, sondern die Jugendlichen sollen selber mit einbezogen sein.

So heißt das aktuelle Geschenkbuch: „WELTanschauung – Jugend verändert die Welt.“ Die einzelnen Kapitel lauten: Tradition Jugendweihe / Junge Leute heute / Unser Staat, unsere Gesellschaft / Wissenschaftliches Weltbild / Aus Natur und Technik / Religionen der Erde / Philosophie und Sinnfragen / Werte in unserer Zeit / Wir in unserer Welt.

Aus den einzelnen Kapiteln wurden beispielhafte Texte vorgetragen, z. B. zu „Liebe, Partnerschaft, Sexualität: 1.000 Fragen … Wählen mit 16? Pro und Contra …

Humanismus und Grundeinkommen

Nicht im (gedruckten) Programm ausgewiesen war der Vortrag von Stefan Füsers vom Hamburger Netzwerk Grundeinkommen. Er skizziert in seinem Vortrag, dass die Arbeit aufgrund des protestantisch geprägten Arbeitsethos, zu einem Selbstzweck erhoben wurde. Auch heute sei das allgegenwärtig, obwohl wir inzwischen in unserer Gesellschaft mit immer weniger Arbeit immer produktiver werden. 

Auffällig war, dass in der anschließenden Diskussion niemand im Publikum die sonst immer wieder gehörte Aussage machte, dass mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens niemand mehr arbeiten würde.

Mobilität mit dem PKW

Um Mobilität kommt keiner von uns herum. Auch wenn man zu Hause bleibt, wer bringt die Brötchen und die Zeitung? Christian Carstensen ist Vorsitzender des Autoclub Europa (ACE), ein Club, der früher nur Gewerkschaftsmitgliedern offenstand, sich vor ein paar Jahren aber für alle geöffnet hat.

In der Mobilität muss man über das „nur das Auto“ oder „gegen das Auto“ hinaus kommen. Es gibt Anzeichen dafür, dass bei jungen Leuten das Auto als Statussymbol ausgedient hat und der Trend vom Auto weg geht. Für ländliche Gegenden oder für kinderreichere Familien gilt es jedoch nicht.

In Hamburg wird es zukünftig Mobilitätscenter geben, in denen man zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln wechseln kann – vom Fahrrad auf die U-Bahn oder auf einen PKW, ein ‚Branchenmix’. Die Menschen, die auf ein Auto angewiesen sind, brauchen dafür freie Straßen, die nicht von Fahrzeugen verstopft werden, die nicht sinnvoll genutzt werden. Mehr als 90 Prozent aller Autofahrten werden nach weniger als 10 km beendet. Es müssen also Angebote und Möglichkeiten geschaffen werden, die den Mobilitätswünschen und Anforderungen der Einzelnen besser entsprechen.