Katholiken ticken regional unterschiedlich

Papst Franziskus rief Katholiken aller Kontinente auf, sich zur Glaubenslehre bezüglich Sexualität und Verhütung zu äußern. Wie die Washington Post berichtet, bestätigt eine große Umfrage des US-amerikanischen Netzwerks Univision zwar einerseits, dass die strengen Moralvorstellungen weltweit vom Gelebten und Gefühlten der Katholiken abweichen. Es zeigt sich aber auch, dass es zu den einzelnen Themen große regionale Unterschiede gibt.

Demnach ließe sich feststellen, dass sich Katholiken der westlichen Welt am weitesten von den katholischen Dogmen entfernt haben. Zudem zeigte sich, dass  auch innerhalb Lateinamerikas und den USA die Meinungen fast hälftig auseinander gehen.

Die Antworten der 12.000 befragten Katholiken aus zwölf Ländern unterschieden sich laut Washington Post wie folgt:

  • Nur fast 20% der Katholiken in Europa und 30% in Lateinamerika, aber 75% der anderen Länder sind damit einverstanden, Wiederverheirate aus der Kommunion auszuschließen.
  • 30 % aus Europa und 36% in den USA, aber 80% in Afrika und 76% auf den Philippinen finden es gut, Frauen vom Priesteramt auszuschließen.
  • 40% der US-amerikanischen Katholiken sind gegen die Homoehe, in Afrika sind es 99%.

Trotzdem sollte man sich die Abweichungen anhand der jeweiligen Themengebiete genauer anschauen. So befürworten über 90% der Katholiken Argentiniens, Kolumbiens, Brasiliens, Spaniens und Frankreichs Verhütungsmittel, aber nur 79% der US-Amerikaner, 68% der Philippinen und 44% der Kongolesen. Ähnliches gilt für Abtreibung und das weibliche Priesteramt.