Die Sachverständigen der Tierschutzverbände stellen in dem umfassenden Differenzprotokoll klar, dass die Gefangenhaltung von Menschenaffen nach aktuellem Wissenschaftsstand generell abzulehnen sei. Des Weiteren enthält das Gutachten keine Angaben zu der Verabreichung von ruhigstellenden Psychopharmaka. Da diese nicht von Veterinären, sondern meist von Tierpflegern verabreicht werden, gibt es dazu keine offiziellen, wissenschaftlichen Daten. Für Goldner und anderen Experten steht jedoch fest, dass es die Großen Menschenaffen im Winter - in Innengehegen eingesperrt und zu Inaktivität gezwungen - gar nicht ohne Psychopharmaka aushalten würden.

Große Menschenaffen im Zoo werden all dessen beraubt, was ihre Natur ausmacht, es treibt sie geradewegs in psychische Krankheiten. In aktuellen Untersuchungen wird auch gezeigt, dass Schimpansen trotz intensiver Bemühungen in Gefangenschaft Verhaltensstörungen entwickeln, die psychischen Erkrankungen bei Menschen gleichen. Das deutet darauf hin, dass die Situation der Gefangenschaft und nicht die Haltungsbedingungen ausschlaggebend sind.

Gegen genau diese Situation der Gefangenschaft wird nun mit der Petition 51830 angegangen. Diese wurde am 23.04.2014 eingereicht und fordert, dass Großen Menschenaffen das Recht auf persönliche Freiheit, auf Leben und körperliche Unversehrtheit zusteht. Ein Tier kann bisher kein Träger von diesen Grundrechten sein. Der Tierschutz als Rechtsprinzip hingegen ist schon im Grundgesetz verankert, es bedarf nun einer Ausweitung der Verfassungsregelungen, welche die Menschenaffen durch Gesetze schützt. Daraus würde sich ein Rechtsstatus ergeben, welcher der “Menschenwürde” nahe kommen könnte. Alle Gegenargumente, welche nicht bereits durch wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt wurden, müssen sich an Moral, Ethik und Empathie messen lassen.

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