Moses in Leipzig

LEIPZIG. (hpd) Der Stadtrat von Leipzig hat gestern darüber beraten, ob die Stadt dem Katholikentag 2016 einen Zuschuss in Höhe von einer Million Euro gewähren soll. Diese Entscheidung wurde vertragt. Ob das auch daran liegt, dass Moses vorgestern und gestern forderte “Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen”?

Im Vorfeld der Entscheidung gab es Widerspruch vor allem aus der Fraktion der Piratenpartei und den Grünen. Während zweitere nur eine Verringerung der Summe erreichen wollten, sprachen sich die Piraten gegen jegliche Finanzierung des Kirchentages durch die Stadt aus.

So schreibt Jan Zimmermann: “Wir haben städtische Schulden von derzeit etwa 700 Millionen Euro, wir streichen bei Jugendprojekten und soziokulturellen Einrichtungen, wir können Schulkindern nicht mal ein anständiges Klo anbieten – das ist beschämend! Auf der anderen Seite findet der Leipziger Katholikentag im Bistum Dresden-Meißen statt, welches über einen eigenen Haushalt von 60 Millionen Euro verfügt. Außerdem zahlt bereits der Freistaat Sachsen drei Millionen Euro an die Veranstalter.”

Für die Piraten gibt es klare Prioritäten - und ein Katholikentag gehört nicht dazu. An anderer Stelle heißt es deshalb: “Die Akzeptanz des Einsatzes städtischer Mittel zur Finanzierung eines Katholikentages in Leipzig stellt sich schon aus Gründen der Religionszugehörigkeit der Leipziger Einwohner anders dar als in Regensburg. Die Regensburger Bevölkerung ist zu ca. 60 Prozent katholisch, in Leipzig sind es zwischen 4 und 5 Prozent.”

Ob dieser Widerspruch - und der Beifall, den die Forderungen der Kunstaktion um das “elfte Gebot” in der Stadt fanden - dazu führten, dass die CDU ihren Antrag zurückzog, ist nicht bekannt. “Die Begründung dafür seien ‘Informationsdefizite’, welche in den vergangenen Tagen aufgetreten seien” heißt es in dem Bericht der Leipziger Internet Zeitung, die auch einen Bericht über die Kunstaktion der GBS-Regionalgruppen veröffentlicht hat.