Christentum war Schubkraft für Nationalismus

Das Christentum - sprich: die Kirchen - waren am Ausbruch des 1. Weltkrieg mitbeteiligt. Denn sie forcierten einen Nationalismus, der in die Katastrophe führte.

Das ist die Aussage des Kirchenhistorikers Martin Greschat, dessen Großvater 1916 ein Buch veröffentlichte, in dem der "Heldentod" der Christen besungen wurde.

"Der christliche Glaube hinderte den Nationalismus nicht, sondern beförderte ihn" fasst Greschat zusammen. Über das Buch seines Großvaters, der Prediger der Evangelischen Gemeinschaft war, schreibt er: "Die Möglichkeit, Nationalismus und Chauvismus – und auch Patriotismus – vom Evangelium, vom christlichen Glauben her, zu kritisieren oder in Frage zu stellen, kommt in dem Buch überhaupt nicht vor." Deshalb sei das Buch auch als Dokument anzusehen, welcher Zeitgeist auch auf christlicher Seite seinerzeit vorrangig vorhanden war.