Islamistische Missionierung im Saarland

DILLINGEN. (hpd) Unter dem Titel “Islam in Deutschland” waren für 25. April 2010 “Nicht-Muslime sowie Muslime” zu einer Veranstaltung in die Stadthalle im saarländischen Dillingen eingeladen. Starredner war der deutsche Ex-Boxer und Islam-Konvertit Pierre Vogel, der sich auch Abu Hamza nennt und dort neben zwei weiteren Konvertiten auftrat, dem Griechen Efstatios Tsiounis alias Abu Alia und dem Deutschen Sven Lau alias Abu Adam.

Eigentümer der Halle ist die CDU-regierte Stadt, die offenbar keine Bedenken hatte, diese einem einschlägig bekannten islamistischen Prediger zur Verfügung zu stellen. Als Vogel dann verspätet eintraf, war der Theatersaal der Halle mit rund dreihundert Menschen schon gut gefüllt. Männer und Frauen saßen gemischt. Zu den ersten Amtshandlungen Vogels gehörte es, zu erklären, das sei nicht islamisch und die Anwesenden zu bitten, sich doch nach der Pause nach Geschlechtern getrennt zu setzen. Das wurde dann später auch, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, befolgt.

Vogel erklärte, dies sei sein erster Auftritt im Saarland. Damit sei jetzt Brandenburg das einzige Bundesland, in das er noch nie zu einem Vortrag eingeladen worden sei. Er griff vor allem Muslime an: Viele Muslime hätten sich weit von ihrer Religion entfernt. Nichtmuslime möchte er zur wahren Religion, dem Islam, führen. Am Anfang wirke die Mission wie ein Schneeball, der werde dann zur Lawine, und schließlich verbreite sich der Islam über die ganze Welt. Vogel betonte so ausdrücklich die Notwendigkeit einer weltweiten Islamisierung, einer Weltherrschaft des Islam. Aber zuerst sei mal Deutschland dran. Bemerkenswert, dass Vogels Wahnvorstellung von der Islamisierung Deutschlands von rechtspopulistischen Kreisen wie Pro Köln, Pax Europa oder Politically Incorrect geteilt wird, mit umgekehrtem Vorzeichen, im Sinne eines Bedrohungsszenarios.

Angemietet worden war die Halle nach Angabe von Anwesenden durch eine Muslimin. Vogels Name hatte nicht auf dem Ankündigungsplakat gestanden. Das sei Absicht gewesen, sagte dieser, um nicht vom Dillinger Bürgermeister am Ende noch eine Absage zu bekommen aufgrund der Intervention irgendwelcher Lügenbarone. So sei es nämlich neulich in Bonn geschehen, wo die Veranstaltung dann habe auf die Straße verlegt werden müssen.

Dennoch kann es nicht als Entschuldigung für die Dillinger Stadtverwaltung gelten, eine derart menschen- und insbesondere frauenverachtende Hetzveranstaltung in ihren Räumlichkeiten aufgrund einer Täuschung zugelassen zu haben. Abgesehen davon, dass es merkwürdig ist, bei einem solchen Thema die Halle ohne vorherige Prüfung der Veranstalter zu vermieten, war Vogels Auftritt in Dillingen bereits Wochen zuvor im Internet angekündigt. Um herauszufinden, wer hinter dem Spektakel steckt, hätte eine einminütige Google-Recherche genügt. Einschlägig bekannt sind Vogel und sein Umfeld ohnehin, nicht nur, weil bei ihm im Januar 2010 die Polizei auf der Matte stand, um die bei seinen früheren Veranstaltungen ausliegende Propagandaschrift „Frauen im Schutz des Islam“ zu beschlagnahmen, in der das Verprügeln ungehorsamer Ehefrauen gutgeheißen wird. Bereits im Frühjahr 2009 hatte der baden-württembergische Städtetag gefordert, Vogel keine städtischen Räume mehr zur Verfügung zu stellen, aber Dillingen liegt nicht in Baden-Württemberg.

Gegen Frauen, Schwule und Säkulare

Auf der Dillinger Bühne zog Vogel zunächst eine ganz besondere Show ab: Drei der Anwesenden konvertierten unter seiner Anleitung öffentlich zum Islam, zwei Männer und eine kopftuchtragende Frau. Vogel erklärte, wer auf diese Weise zu Gott zurückkehre, dem oder der würden alle zuvor begangenen Sünden vergeben, egal welche, sogar Unzucht, Mord und Homosexualität. Da einer der Neukonvertiten tätowiert war, wies Vogel noch darauf hin, Tätowierung sei zwar im Islam unrein, werde aber nach der Bekehrung vergeben und habe keinen negativen Einfluss auf die Gebetswaschung, denn Tätowierungen würden unter der Haut angebracht, während die rituelle Waschung über der Haut erfolge.

Auf diese Einleitung folgte zunächst ein Vortrag des griechischen Islamkonvertiten Abu Alia, der durchgehend in einem äußerst aggressiven Tonfall gehalten war. Dereinst werde der Tag der Abrechnung kommen, sagte er, dann werde sich die Waage entweder zum Paradies oder zur Hölle neigen. Der Islam sei die Religion der Gerechtigkeit und des Friedens. Gegner des Islam, die versprechen, Frauen zu retten, würden diese in Wirklichkeit versklaven. Er sei nicht in der Lage derer, die in den Islam hineingeboren worden seien. Als Konvertit müsse er mit ansehen, wie viele der als Moslems Geborenen vom Licht in die Dunkelheit laufen und das Geschenk ablehnen, das ihnen in die Wiege gelegt worden sei. Vielen sei schon die Niederwerfung im Gebet zu viel. Solche Leute würden bei moslemischen Hochzeiten sechs bis sieben Stunden durchtanzen, aber fünf Minuten Gebet seien ihnen zu viel. Sein Bruder, kein Moslem, sondern ein orthodoxer Christ, bete maximal 30 Minuten am Tag, verbringe aber 11 Stunden täglich mit Computerspielen. Viele Muslime würden nur in der Not beten, danach sei alles wieder vergessen. Da gebe es Frauen, die sagen: Draußen scheint die Sonne, bei dem schönen Wetter kann ich kein Kopftuch mehr tragen. Aber Allah vergebe alles denen, die zu ihm zurückkehren. Frauen sollten nicht auf andere hören, denn es seien die inneren Werte, die eine Frau zur Frau machten. Das Paradies sei das Ziel.

Im ersten Vortrag nach der Pause widmete sich Vogel einem Vergleich der Stellung der Frau in Koran und Bibel. Der Hinweis auf die Rolle der Frau im Islam sei das Streitross der islamophoben Islamhasser. Man solle doch die Kopftuch tragenden Frauen im Saal fragen, ob sie sich unterdrückt fühlen und nicht die Pseudomuslimin Necla Kelek oder die CDU-Politikerin, die jetzt in Niedersachsen Ministerin geworden sei. Vogel stimmte ausdrücklich linken Kreisen zu, die darauf hinwiesen, die Hetze gegen den Islam diene dazu, Kriege zu rechtfertigen. Im Irak und in Afghanistan gehe es doch nur um die Rohstoffkriege der Amerikaner (gemeint sind die USA, K.B.), das sei allen klar, die nur ein bisschen nachdenken. Er brandmarkte die Hetze gegen den Islam in Europa, die auf verschiedenen Internetseiten betrieben werde. Diese Leute hätten die Hoffnung, in Europa werde dasselbe passieren wie in Südamerika, wo die dorthin ausgewanderten Muslime ihren Glauben aufgegeben hätten. In Europa laufe die Entwicklung aber umgekehrt. Dort fänden immer mehr als Moslems geborene Menschen zurück zum Islam und dauernd würden neue Menschen den Islam annehmen. Der Islam müsse in Europa die Religion Nummer Eins werden.

Heuchler wie Necla Kelek würden den Koran als historisches Dokument bezeichnen. Die würde sich allen Ernstes als Muslimin bezeichnen, da sei ja noch eher der Papst Moslem. Vogel wandte sich gegen jede Historisierung des Koran. Der Koran sei die Wahrheit, und alles, was dem Koran widerspreche, sei falsch und ein Weg in die Hölle.

Wenn Leute islamische Vorschriften mit Argumenten angreifen, wenn sie zum Beispiel fragen, warum ein Mann im Islam vier Frauen haben darf, eine Frau aber nicht mehrere Männer, empfiehlt Vogel eine Antwort auf alle Fragen, die immer wirksam sei: Weil Allah das im Koran so bestimmt habe! Man müsse der Wahrheit folgen, egal, ob das jemand gefalle oder nicht. Zwar erbe eine Frau nach islamischem Recht nur die Hälfte von dem, was ihr Bruder bekomme, aber das sei logisch, weil der Mann und der Bruder alle finanziellen Verpflichtungen hätten und die Frau nicht. Die Frau könne all ihr Geld für sich alleine verwenden. In der Bibel hingegen bekäme die Frau überhaupt nichts.