Auf TikTok und Instagram propagieren Influencerinnen, mit der Hausfrauenrolle dem westlichen Selbstverwirklichungsdruck entkommen zu sein. Sie nennen sich "Tradwives" oder "stay at home girlfriends". Ihr Alltag besteht aus Kochen, Kindererziehung und Gehorsamkeit gegenüber dem Partner. Er rechtfertigt sich mal christlich, mal (anti-)feministisch, mal rechtspopulistisch oder auch betont unpolitisch. Das traditionelle Frauenbild soll einen Gegenentwurf zu "Woke", unbezahlter Care-Arbeit oder Karrierefrauen liefern. Dabei wiederholen Tradwives nichts anderes als eine verzweifelte Krisenbewältigung im Zeitalter der Identität. Gehen sie auch eine Schwesternschaft mit erzkonservativen Musliminnen ein?
Die Menschen in Afghanistan werden von den bärtigen Islamisten weiter drangsaliert, schikaniert und tyrannisiert. Männer und Frauen dürfen wieder öffentlich ausgepeitscht, die Frauen zudem nun auch gesteinigt werden – wie in der ersten Herrschaftsphase der Taliban. Dabei hatten sie sich bei ihrer Machtübernahme lammfromm und geläutert gegeben. Dass sie nun doch wieder ihr wahres Gesicht zeigen, lässt den Rest der Welt unbeeindruckt – das Schicksal der Menschen in Afghanistan wird ignoriert.
"Incels" sind Männer, die unfreiwillig zölibatär leben und dafür den Frauen im Allgemeinen die Schuld geben. Die Rhetorik der Maskulinisten weist Überschneidungen mit dem Rechtsextremismus auf, aber religiös ist die Männergruppe offiziell nicht. In ihren Foren schwärmen die selbsternannten Incels auch von den Mönchen vom Athos-Berg. Dort ist der Zutritt für alles Weibliche verboten – nur Katzen zum Mäusejagen werden geduldet.
Sind Frauen in ihrem Herkunftsland aufgrund ihres Geschlechts physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt, so ist dies ein von EU-Ländern anzuerkennender Grund für die Gewährung internationalen Schutzes. Dies urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am vergangenen Dienstag.
Seit die Menschen- und Bürgerrechte auf der politischen Bühne eine Rolle zu spielen begannen, kämpften Frauen dafür, dass die Menschen- nicht Männerrechte blieben. Mit Gisela Notz sprach MIZ über das Erreichte und Wege, den herrschenden Zustand weiter zu verändern.
Morgen ist "Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen". Zahlreiche Organisationen fordern an diesem Tag Politik und Gesellschaft auf, den Schutz von Frauen vor Gewalt zu verstärken.
Was haben Incels und Islamisten gemeinsam – und was nicht? Dieser Frage widmete sich die Frauenrechtlerin Rebecca Schönenbach im Rahmen eines Online-Vortrags bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung.
Die letzten Monate war es erstaunlich still um die iranische Moralpolizei, einige Medien berichteten sogar von deren teilweiser Auflösung. Dieser Rückzug allerdings war nur strategischer Natur. Von der Ankündigung der Behörden, die Truppe werde die Durchsetzung der Hijabpflicht wieder aufnehmen, lassen sich die protestierenden Frauen aber nicht einschüchtern.
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten in Deutschland aktuell die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel für Frauen bis zum Alter von 22 Jahren. Eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt nun, dass eine klare Mehrheit der Deutschen (73 Prozent) eine altersunabhängige Ausweitung dieser Kostenerstattung befürwortet.
In Afghanistan ist die Lage der Mädchen und Frauen so prekär, dass sogar die Mullahs im Iran den Kopf schütteln. Allen internationalen Mahnungen zum Trotz bauen die Taliban ein Apartheids-Regime gegen Frauen auf. Die islamistischen Bartträger folgen dabei strikt der Deobandi-Schule und dem sogenannten Paschtunwali und regieren so an der afghanischen Gesellschaft vorbei – kürzlich haben sie das über 3.000 Jahre alte Neujahrsfest verboten. Diese Ignoranz könnte ihnen zum Verhängnis werden.
Die meisten Religionen und Glaubensgemeinschaften tun sich schwer mit dem Thema Sexualität. Der vielleicht wichtigste Akt im Leben von uns Menschen wird von vielen verteufelt. Als sei der Geschlechtsverkehr etwas Schmuddeliges, Unappetitliches. Dabei vergessen die religiösen Fundis, dass sie ihre Existenz dem Zeugungsritual verdanken. Und: Ihr Gott hat die Sexualität gestiftet, um Überleben und Arterhaltung zu sichern.
Als sie nach Deutschland kam, war sie so alt wie die 22-jährige Iranerin Mahsa Amini, die getötet wurde, weil den Revolutionsgarden ihr Kopftuch nicht korrekt genug saß. In ihrem Roman "So leicht kommst du nicht ins Paradies" prangert die Schriftstellerin Noshin Shahrokhi die Gewalt gegen Frauen in der islamischen Gesellschaft an. Im Gespräch mit Lea Martin berichtet sie von der Lage im Iran und vom Realitätsgehalt ihres Buches.
Missbrauch in kirchlichen und kirchennahen Einrichtungen fand nicht nur auf sexueller Ebene, sondern vielfach auch auf andere Weise statt. In den Niederlanden haben nun mehrere Frauen einen Orden verklagt, weil sie in dessen Klöstern als Mädchen schwere Zwangsarbeit leisten mussten – so die Anschuldigung. Der Nonnenorden will sich den Vorwürfen nicht stellen und wendet unter anderem ein, dass die Fälle bereits verjährt seien.
Diesmal befasst sich der Schwerpunkt der MIZ mit einem seit fast 20 Jahren diskutierten "heißen Eisen": Wie kann säkulare Lobbyarbeit erfolgreich gestaltet werden? Was sind die organisatorischen Voraussetzungen dafür? Und: Bringt die Gründung des Zentralrats der Konfessionsfreien den entscheidenden Schritt nach vorne?