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Foto: Evelin Frerk

26. 05.

Förderverein des Peter-Singer-Preises für Strategien zur Tierleidminderung ehrt Bioethiker Peter Singer in der Urania Berlin

Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon sagte Laudatio ab

Es ist ungewöhnlich, dass eine Auszeichnung nach einer lebenden Person benannt wird. Noch ungewöhnlicher ist es, wenn diese Person den nach ihr benannten Preis selbst erhält. Doch genau das wird am 26. Mai in Berlin geschehen: Der renommierte australische Philosoph und Bioethiker Peter Singer wird in der Urania den mit 10.000 Euro dotierten „Peter-Singer-Preis für Strategien zur Tierleidminderung“ entgegennehmen.

Moderatorin des Festakts ist die amerikanische „Karnismus-Kritikerin“ Melanie Joy. Die Laudatio auf den Preisträger sollte der deutsche Philosoph Michael Schmidt-Salomon halten, der aufgrund von Singers Aussagen in einem Interview mit der NZZ vom 24.05.2015 seine Beteiligung allerdings kurzfristig absagte. Europa-Parlamentarier Stefan Bernhard Eck wird darlegen, weshalb er sich in Brüssel für eine andere Tierpolitik auf der Grundlage des Ethikkonzepts von Peter Singer stark macht.

Singers 1975 zunächst auf Englisch, später auch auf Deutsch erschienenes Buch „Animal Liberation / Die Befreiung der Tiere“ gilt als Meilenstein der modernen Tierrechtsbewegung. Wie kaum ein anderer Philosoph hat der an der Princeton University lehrende Bioethiker den „Speziesismus“, d.h. die Diskriminierung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit, kritisiert. Singer zufolge muss das „Prinzip der gleichen Berücksichtigung gleicher Interessen“ nicht nur im Umgang der Menschen untereinander beachtet werden, was deutlich mehr Verteilungsgerechtigkeit und eine entschiedene Bekämpfung der absoluten Armut verlangt, sondern muss auch für den Umgang des Menschen mit nichtmenschlichen Lebensformen gelten, denn es wäre unethisch, die Interessen und Bedürfnisse von Lebewesen bloß deshalb zu ignorieren, weil sie nicht unserer eigenen Spezies angehören.

Initiiert wurde der Peter-Singer-Preis, der ab 2015 jährlich verliehen werden soll, von dem deutschen Mediziner und Tierrechtsaktivisten Walter Neussel, der für die Vergabe des Preises einen eigenen Trägerverein gründete.