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27. 05.

Islamkritik zwischen Aufklärung und Rassismus

Vortrag von Mina Ahadi in Trier

Jeden Tag hören wir von Mord, Terror und Brutalität in islamischen Staaten. Wenn man in den Medien vom Islam hört, warten wir auf schlechte Nachrichten von Enthauptungen bis Massenhinrichtungen. Ist Islamkritik richtig? Richtet sich unsere Kritik gegen Menschen mit islamischem Glauben, gegen Terror oder auch pauschal gegen eine Religion? Was ist der Unterschied zwischen Islam und anderen Religionen? Die Antworten, die man im öffentlichen Raum auf diese Fragen bekommt bewegen sich zwischen rassistischen und fremdenfeindlichen Erklärungen einerseits und menschenrechtsorientierten aufklärerischen Antworten andererseits.

Mina Ahadi stammt aus dem Iran und hat hautnah erlebt, was es bedeutet wenn eine politisch-religiöse Ideologie zur Staatsdoktrin erhoben wird. Vor ihrem persönlichen Hintergrund hat sie eine Kritik am politischen Islam und an Religionen im Allgemeinen entwickelt. Ihren Arbeitsschwerpunkt legt sie auf den Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen in den islamischen Staaten. Dazu gehört auch eine Einstellung gegen Barbarei und Frauenrechtsverletzungen.

Zur Biografie:
Mina Ahadi wurde 1956 im Iran geboren. Sie musste ihr Medizinstudium nach der islamischen Revolution 1979 abbrechen, da sie als linke Oppositionelle verfolgt wurde. Ihr Mann wurde hingerichtet, sie floh ins kurdische Grenzgebiet zwischen Iran und Irak, wo sie zehn Jahre lang als Partisanin lebte. 1990 kam sie nach Österreich, erhielt dort Asyl und zog 1996 nach Deutschland.

Ihren Kampf für die Frauen- und Menschenrechte führte sie auch in Europa weiter. So gründete sie 2001 das "Komitee gegen Steinigung" und 2004 das "Komitee gegen Todesstrafe". Als Koordinatorin und Sprecherin beider Komitees arbeitete sie weltweit mit Menschenrechtsorganisationen zusammen und rettete dadurch vielen zum Tode Verurteilten das Leben. 2007 war sie Mitgründerin des "Zentralrats der Ex-Muslime", dessen erste Vorsitzende sie heute ist.