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05. 11.

Was heißt Aufklärung heute?

Vortrag und Diskussion mit Philipp Blom in Düsseldorf

"Die Denkräume der Aufklärung sind noch immer zugenagelt", sagt Philipp Blom und bemerkt ein bröckelndes Bewusstsein der Aufklärung, die unsere moderne Gesellschaft überhaupt erst möglich gemacht hat. Ihre Werte sind Vernunft, Menschenrechte, individuelle Freiheiten, Gleichberechtigung und Toleranz. Warum aber hält sich der durch die "kritische Theorie" entstandene Generalverdacht gegenüber der Aufklärung, dass sie die Barbarei des Nationalsozialismus samt Bach spielender und Kant lesender KZ-Kommandanten nicht verhindern konnte? Welche Schattenseiten hatte die Aufklärung wirklich? Und wie steht es um das Selbstverständnis unserer säkularen und aufgeklärten Demokratie?

In seinem 2011 erschienenen Buch "Böse Philosophen" schilderte Philipp Blom äußerst lebendig das Treiben der aufgeklärten Philosophen im Salon um Holbach und Diderot, im Paris des 18. Jahrhunderts. Er zeichnet den gesamten dramatischen Bogen von einem Klima der Zensur und der Verfolgung durch katholische Kirche und königliche Herrschaft bis hin zum völlig befreiten und kritischen Denken eines Hume oder La Mettrie. Dabei werden insbesondere Voltaire und Rousseau zurecht gerückt.

Zur Person:
Dr. Philipp Blom, geb. 1970, ist Historiker, Journalist und Philosoph. Er wuchs in Hamburg und Detmold auf und studierte anschließend in Wien und Oxford. Von 1997 bis 2001 lebten Blom und seine Frau Veronica Buckley in London, wo er als Autor und freier Auslandskorrespondent für Zeitung und Radio arbeitete. 2001 zog Philipp Blom nach Paris, um sich ganz auf seine Bücher zu konzentrieren, seit 2006 lebt er gemeinsam mit seiner Frau in Wien.

Zusätzlich zu seinen Büchern ist er journalistisch tätig und moderiert die Sendung „Von Tag zu Tag“ auf dem österreichischen Kultursender Ö1. Zudem hält er Vorträge und Lesungen in Europa, den USA und Südamerika. Momentan arbeitet er an seinem Buch „At Breaking Point“ – eine historische Übersicht über Kultur und Leben zwischen den Kriegsjahren in Europa und den Vereinigten Staaten.

Philipp Blom erhielt mehrere Auszeichungen. So wurde sein Buch "Der taumelnde Kontinent" mit dem NDR Kultur-Sachbuchpreis für das beste Sachbuch des Jahres 2009 und im Februar 2010 mit dem Groene Waterman Prijs (Antwerpen, Belgien) ausgezeichnet. Sein Buch “Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung” wurde 2011 mit dem Gleim Preis ausgezeichnet sowie als Historisches Buch des Jahres 2011 (Einzelstudie) vom "Damals Magazin" gekürt.