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DA!

05. 04.

Religion und Krieg

Vortrag und Diskussion mit dem Religionswissenschaftler Hartmut Zinser in Düsseldorf

Die Religionen stellen sich heute fast alle als friedfertig dar und betonen auf interreligiösen und internationalen Konferenzen, dass sie für den Frieden eintreten. Das war nicht immer so. Manche Religionen wie die der antiken Römer und Griechen haben Kriegsgötter wie Mars und Ares. Die Hindus verehren ebenfalls Kriegsgötter wie Indra, Skanda und Murugan. In vielen orthodoxen Kirchen gibt es Bilder von den sog. Militärheiligen. In Kriegszeiten werden die Gläubigen aufgefordert für einen Sieg ihrer Waffen zu beten. In vielen Religionen wird Krieg als "normaler" Zustand angesehen.

Nun vertreten alle Religionen ein Absolutes und sie waren und sind alle bereit, dieses Absolute und ihren Wahrheitsanspruch auch mit Waffengewalt zu verteidigen. Religionen schaffen ein Innen und Außen und damit Grenzen der moralischen und solidarischen Gemeinschaft.

Wenn man die militanten Konflikte der letzten 50 Jahre betrachtet, muß man feststellen, daß Religionen die Gruppierungen hervorbrachten, die in Kriegen die Frontlinien von Freund und Feind konstituieren. Es ist dann nur eine Frage der geschichtlichen und gesellschaftlichen Situation, in der sie ihr Absolutes, ihren Wahrheitsanspruch und ihre Lehre der gesellschaftlichen und individuellen Ordnung auch mit Gewalt "verteidigen". In der Moderne wurde mit der politischen Neutralisierung der Religion ein Weg gefunden, um das kriegerische Potential der Religionen und Konfessionen nicht zur Wirkung kommen zu lassen.

Gespräch mit Prof. Hartmund Zinser im Deutschlandfunk