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08. 08.

Familienglück?

Vortrag zur Ideologie des Familismus - Veranstaltung mit Sozialwissenschaftlerin Gisela Notz in Berlin

Mit Familismus wird eine Ideologie bezeichnet, welche die heterosexuelle Kleinfamilie als zentrale Grundlage der Gesellschaft ansieht. Die feministische Historikerin Gisela Notz wird einen Vortrag zum Thema Familismus halten. Dabei wird es um die historische Entwicklung der bürgerlichen Kleinfamilie und um die Perspektive der Überwindung des patriarchalen Familienmodells durch alternative Lebensformen gehen.

Die bürgerliche Kleinfamilie ist nach wie vor das gesellschaftliche Leitbild, obwohl in der BRD nur noch gut 20 Prozent der Haushalte diesem Modell mit »leib­lichem« Vater, Mutter und ein oder mehreren nicht volljährigen Kindern entsprechen. Die Familie gilt weiterhin als der Ort von Geborgenheit, Sicherheit und Glück. Für Frauen bedeutet das patriarchale Familienverhältnis jedoch oft ökonomische Abhängigkeit, Doppelbe­lastung und in vielen Fällen erleben sie auch häusliche Gewalt durch den Partner. Die bürgerliche Kleinfamilie ist verbunden mit einer geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung, bei der den Frauen die Haus-, Sorge- und Erziehungsarbeiten zugewiesen werden. Auch wenn sich andere Formen des Zusammenlebens zunehmend etabliert haben, halten nicht nur konservative Kräfte am traditionellen Verständnis von Familie fest.

Gisela Notz ist Sozialwissenschaftlerin und Historikerin und hat Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen neben der alternativen Ökologie in der Arbeitsmarkt-, Familien- und Sozialpolitik und in der historischen Frauenforschung. Zum Thema hat sie 2015 das Buch "Kritik des Familismus" im Schmetterling Verlag veröffentlicht. Gisela Notz ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.

Flyer zur Veranstaltung