GerDiA-Aktionen in 15 Städten

DEUTSCHLAND. (hpd) In 15 Städten finden am kommenden Samstag Aktionen der Kampagne „Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz“ (GerDiA) statt. Hauptziel des bundesweiten Aktionstags ist es, möglichst viele Menschen dafür zu sensibilisieren, dass in kirchlichen Sozialeinrichtungen die Grundrechte nicht gewährleistet sind.

Auf dem Plakat, das für den Aktionstag entworfen wurde, ist zu lesen „Homosexuell? – Religiös, aber der Kirche müde? – Neu verliebt? – Konfessionslos? – Arbeitslos“. Diese Aufzählung umreißt das Problem, denn all die genannten „Zustände“ führen in Sozialeinrichtungen in katholischer Trägerschaft zur Kündigung. Die evangelischen Kollegen greifen nicht ganz so tief ins Privatleben ihrer Beschäftigten ein, doch ein Kirchenaustritt zieht auch dort die Entlassung nach sich. Gerade in diesem Jahr gingen wieder einige Fälle durch die Medien, anhand derer deutlich wurde, wie konsequent (oder, um im christlichen Jargon zu bleiben: unbarmherzig) beide Kirchen ihre Linie durchziehen. Die Karikatur von Jacques Tilly, die an den Infoständen als Aufkleber verteilt werden wird, hat die derzeit bestehende Situation angemessen ins Bild gesetzt.

Nachdem GerDiA zunächst die Bundestagsabgeordneten angeschrieben und Kontakt zu Parteien und Gewerkschaften gesucht hat, trägt der bundesweite Aktionstag das Thema in die Fußgängerzonen – und damit zu Menschen, die zumeist keine Ahnung davon haben dürften, dass das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in „kirchlichen“ Sozialeinrichtungen nicht gilt. Möglichst viel Öffentlichkeit dafür herzustellen, dass Konfessionslose, Andersgläubige, aber auch Homosexuelle oder Menschen, die ein zweites Mal heiraten, bei Caritas, Diakonie & Co diskriminiert werden, wird bei GerDiA als eine Voraussetzung dafür gesehen, politischen Druck aufbauen zu können.

Mit der Beteiligung zeigen sich die Organisatoren zufrieden. Dass es gelungen ist, in 15 Städten mit Infoständen präsent zu sein, wird als Hinweis gesehen, dass die Relevanz des Themas in der säkularen Szene als hoch eingeschätzt wird.

Martin Bauer
 

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