Am Katholikentag in Stuttgart nahmen nur 27.000 Menschen teil – ein drastischer Einbruch der Besucherzahlen. Dafür erreichte die Pro-Kopf-Förderung der Teilnehmer aus öffentlichen Geldern einen Rekord von 217 Euro. Mit insgesamt 4,35 Millionen Euro finanzierte der Steuerzahler das Kirchenfest. Kritikern der massiven öffentlichen Finanzierung des Events sowie der zähen Aufarbeitung des katholischen Missbrauchsskandals wurde ihre Kritik während des Katholikentags hingegen durch die Behörden massiv erschwert.
Die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) kritisiert die öffentlichen Zuschüsse von Stadt, Land und Bund für den 102. Katholikentag in Stuttgart, die auf ein neues Rekordniveau gestiegen sind.
Mit einer religionskritischen Figurenparade demonstriert die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) vom 25.–29. Mai in der Stuttgarter Innenstadt anlässlich des Katholikentags gegen die zahlreichen Missstände im Verhältnis des Staates zu den Kirchen. Vergleiche mit anderen öffentlichen Subventionen zeigen, dass dieses Glaubensfest massiv bevorzugt wird. Die Frage, wo genau die Versammlung stattfinden darf, muss jedoch erst noch im Klageweg vor dem Verwaltungsgericht geklärt werden.
Mit der international berühmt gewordenen Großplastik "Der Hängemattenbischof" will das "Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen sexueller Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche" gemeinsam mit der Giordano-Bruno-Stiftung in Stuttgart während des Katholikentags demonstrieren. Obwohl die Demonstration vor vier Wochen ordnungsgemäß angemeldet wurde, will die Versammlungsbehörde den Protest ins Abseits drängen. Dagegen hat das Protestbündnis gestern Abend Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart eingereicht.
Das von der Giordano-Bruno-Stiftung getragene Aktionsteam "11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!" hat ausgerechnet, mit wie viel Steuergeldern jeder Teilnehmer des 3. Ökumenischen Kirchentags gefördert wurde. Das Ergebnis ist – gerade im Vergleich zu anderen Veranstaltungen der Stadt Frankfurt – erschreckend hoch.
165.000 Zugriffe auf seine digitalen Inhalte registrierte der Ökumenische Kirchentag nach Abschluss der Veranstaltung am Sonntag. Eine enttäuschende Bilanz, findet Carsten Klink, die keine öffentliche Subventionierung in derzeitiger Höhe rechtfertigt.
Ein Bundespräsident sollte alle Bürgerinnen und Bürger repräsentieren, doch Frank-Walter Steinmeier sprach bei der Eröffnung des Ökumenischen Kirchentags als "engagierter Christ", der sich parteiisch auf die Seite der Kirchen stellt und die zunehmende Religionsabstinenz in der Bevölkerung als Gefahr begreift. "Dies lässt Zweifel an Steinmeiers Eignung für das höchste Staatsamt aufkommen", meint der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung Michael Schmidt-Salomon.
Mit der international berühmt gewordenen Großplastik "Der Hängemattenbischof" demonstrieren die Giordano-Bruno-Stiftung und das Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen vom 12. bis 15. Mai in Frankfurt gegen die vollkommen unzureichende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der Kirchen. Die Organisatoren richten dabei sowohl Kritik an den 3. Ökumenischen Kirchentag, der morgen beginnt, als auch einen Appell an dessen Teilnehmer.
Mit drei Aktionsfiguren demonstriert die Giordano-Bruno-Stiftung anlässlich des 3. Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt auf dem Römer gegen die Subventionierung des Glaubensfestes mit Steuergeldern und die schleppende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der Kirchen. Dem Protest mit dem "Hängemattenbischof" hat sich erneut das Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen angeschlossen. Mit dabei ist auch ein mobiles Kirchenaustrittsbüro, da auch in Frankfurt kaum Termine für den Austritt verfügbar sind.
In den letzten Jahren war es – nicht zuletzt durch die Proteste der Aktionsgruppe "11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!" – üblich, dass die Finanzierung der Kirchen- und Katholikentage vor Veranstaltungsbeginn transparent gemacht wurde. Dies ist für den 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT), der diese Woche in Frankfurt am Main beginnt, bisher noch nicht geschehen. Das Aktionsteam "11. Gebot" hat daher eigene Recherchen angestellt.
Der Bundespräsident kritisiert die Kirchen für die Vertuschung der Missbrauchsfälle und gut vier Wochen später nimmt er am Ökumenischen Kirchentag teil. Geht das? Eine Aufforderung.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) 2025 wird in Hannover stattfinden, das hat die Ratsversammlung der Stadt Mitte Dezember beschlossen. Über 4 Millionen Euro wird das den städtischen Steuerzahler kosten, hinzu kommen Mittel von Land und Bund, sodass das Kirchenfest fast zur Hälfte aus allgemeinen Steuergeldern finanziert wird.
Der Bundesvorstand des Bundes der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland hat beschlossen, seiner Berufung in die Projektkommission "Forum Muslime und Christen" zum Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt ab sofort nicht mehr nachzukommen und aus der Projektkommission auszutreten. Grund dafür ist die Zusammensetzung der Projektkommission, die auch Vertreter*innen des Zentralrats der Muslime in Deutschland und des Islamrates beinhaltet.
Das hatten sich die Kirchentagsbetreiber der katholischen sowie der evangelischen Kirche wohl etwas anders vorgestellt: Im Jahre 2019 unserer Zeitrechnung traten im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen genau 120.188 Menschen aus den beiden großen Kirchen aus. 2018 hatten bereits 88.510 Menschen der katholischen und evangelischen Kirche den Rücken gekehrt. Dies entspricht einer Zunahme der Kirchenaustritte in NRW um über 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Sobald in der Kommunalpolitik der Begriff "regionalwirtschaftlicher Effekt" auftaucht, ist in der Regel davon auszugehen, dass es sich um eine unsinnige Millionenausgabe einer Kommune handelt, die zumindest finanzpolitisch nicht anders zu rechtfertigen ist. Die Klassiker dabei sind Kongress- und Messehallen, Bahnhöfe oder defizitäre Regionalflughäfen. Oder eben die von der öffentlichen Hand hochsubventionierten Kirchentage.