Immer wieder wird den Klimakämpfern rund um Greta Thunberg ein mangelndes Demokratieverständnis vorgeworfen. Demokratie stehe bei Fridays for Future nicht hoch im Kurs, titelte die Welt zuletzt 2019. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnte die Aktivisten gar vor einem Schlechtreden der Demokratie. Hat die Bewegung also ein Demokratieproblem?
Klimakrise, Umweltschutz: Corona hat die Themen längst von Platz eins verdrängt. Wer jetzt vor Erderwärmung und Tipping Points warnt, hat schlechte Karten. Vor allem seit die Pandemie Industrie, Handel und Verkehr weltweit ins Schleudern gebracht hat. Aber nun scharrt die Lobby der Shareholder kräftig mit den Hufen: Weitermachen, konsumieren, kassieren! Dabei hatte die kurze Atempause mal ganz gut getan.
Der Begriff "Säkularreligion" tauchte jüngst an populärer Stelle im religionskritischen Diskurs auf. Das Wort diffamiert die Bewegung Fridays For Future, die in Greta Thunberg eine Figur mit Symbolcharakter gefunden hat.
Gestern stellte Carola Rackete, Umweltaktivistin und Seenotretterin, ihr Buch zur aktuellen Klimadebatte in Berlin vor. Darin fordert sie radikale Maßnahmen.
An der Klimastreikbewegung scheiden sich derzeit die Geister. Während die einen die Bewegung unterstützen, wird sie von anderen abgelehnt und sogar mit Begriffen wie "Greta-Jünger", "Weltuntergangssekte" oder jüngst "Säkularreligion" bezeichnet. Was ist dran an diesen Vorwürfen? Ist die Klimastreikbewegung wirklich eine Säkularreligion? Eine Religion, der sogar überzeugte Atheisten auf den Leim gehen? Werfen wir mitten in der hitzigen Debatte einen kühlen Blick auf die Materie.
Unter dem Motto "Alle fürs Klima" ruft die Klimastreikbewegung "Fridays for Future" am 20. September 2019 weltweit zu Demonstrationen für effektiven Klimaschutz auf.
Anfang September gründete sich im westfälischen Münster die Bewegung "Humanists for Future". hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit Julian Hindriks, dem Mitgründer und Sprecher der Bewegung.