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19. 10.

Die fünf Säulen des Humanismus?

Konfessionsfreie Identitäten und moderne Religionspolitik - in Berlin

Die moderne Gesellschaft ist geprägt von weltanschaulich-religiösem Pluralismus und der seit Jahren abnehmenden Bindungskraft großer Mitgliedsorganisationen wie Kirchen, Parteien oder Gewerkschaften. Die Beispiele der Muslim_innen und der Humanist_innen zeigen zudem, dass Mitgliederzahlen einer spezifischen Organisation oder eines Verbands nicht unbedingt Aufschluss geben können über die gesellschaftliche Relevanz von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften insgesamt.

Das Bundesverwaltungsgericht hat bereits 2005 für zulässig erklärt, dass eine Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft ein von der formalen Mitgliedschaft unabhängiges Kriterium der Zugehörigkeit zu ihrer Gemeinschaft festlegen kann. Im Falle der Muslime ist die formale Mitgliedschaft in Moscheevereinen nicht das relevante Kriterium. Was aber sind stattdessen stichhaltige und praktikable Kriterien der Zugehörigkeit? Welche Rolle spielt die Teilnahme an den sozialen, kulturellen und pädagogischen Angeboten der Gemeinschaften? Lassen sich spezifische weltanschauliche und religiöse Praxen als Zughörigkeitskriterien definieren? Gibt es gar "Säulen des Humanismus" – analog zu den fünf Säulen des Islam, auf die der Konferenztitel anspielt? Diesen Fragen werden wir im ersten Panel einer Fachtagung der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg und der Friedrich-Ebert-Stiftung nachgehen.

Das zweite Panel fragt danach, welche Konsequenzen dies für eine moderne Religions- und Weltanschauungspolitik haben kann. Im Dialog mit Vertreter_innen aus Politik und verschiedenen Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften wollen wir auf mögliche Weiterentwicklungen des deutschen Religions- und Weltanschauungsrechts ebenso schauen wie auf praktische Fragen des gleichberechtigten Zusammenlebens in einer vielfältigen Gesellschaft.