Der "Volksfreund" als Freund der "Lebensschützer"

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TRIER. (hpd) Der Volksfreund ist eine Tageszeitung aus und für Trier und Umgebung. Eine Zeitung, die häufig als “reaktionär” und “klerikal” bezeichnet wird. Ganz aktuell hat sie wieder einmal gezeigt, weshalb das so ist.

In einer kürzlich erschienenen Ausgabe bewirbt der “Trierische Volksfreund” die Aktivitäten fundamentalistischer AbtreibungsgegnerInnen. Der 1. Vorsitzende der Evolutionären Humanisten Trier (EHT), Florian Chefai, fragt nun öffentlich nach einer Stellungnahme der Lokalzeitung.

In dem Schreiben, das auch auf der Webseite der EHT veröffentlicht wurde, heißt es:

Scan
 

“In der Ausgabe vom 04. Juli 2014 kann man auf Seite 15 (siehe Scan) einen Hinweis zur Veranstaltung radikaler AbtreibungsgegnerInnen unter dem Titel ”Alles rund um das Thema Menschenwürde“ finden. Die Veranstalter, die ”Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), waren auch an der Verteilung der so genannten ”Plastikembryonen" in Trier beteiligt.

Bereits im letzten Jahr haben die Evolutionären Humanisten Trier e.V. auf die Problematik dieser Gruppierungen hingewiesen."

Auf eine Antwort der Empfänger warten die Absender bis heute.

Und so werden wohl auch in diesem Jahr die Fragen der Humanisten unbeantwortet bleiben: “Wieso geben Sie religiösen FundamentalistInnen eine Plattform für Propaganda, die sexueller Selbstbestimmung diametral entgegensteht? Ist es nicht eher besorgniserregend, dass die Veranstaltung in der Aula eines Trierer Gymnasiums stattfinden wird und damit die religiöse Indoktrination von Kindern und Jugendlichen nicht ausgeschlossen werden kann? Wieso werden in dem – von der Redaktion erstellten! – Text Abtreibung, Sterbehilfe und Embryonenforschung als ‘Bedrohungen von Lebensrecht und Menschenwürde in Europa’ bezeichnet?”

Erfreulicherweise hat sich die Redaktion bereits via Facebook für die Veröffentlichung der Pressemittelung entschuldigt: "Hier ist uns ein Fehler unterlaufen, den wir zu entschuldigen bitten. Grundlage dieser Meldung war eine Pressemitteilung des Vereins, die nur unzureichend redigiert worden war. Sie hätte in dieser Form nicht veröffentlicht werden dürfen." Ob es auch eine Richtigstellung in der gedruckten Ausgabe geben wird ist noch nicht klar.