Kalender

Ein Astronaut, der Denkanstöße gibt und zur Diskussion anregt

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Titelblatt
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Kalenderblatt März 2015 - Pressefreiheit
Kalenderblatt März 2015 - Pressefreiheit

BERLIN. (hpd) Der weltbekannte Pirelli-Wandkalender bekommt Konkurrenz: Statt mit schönen Frauen und nackter Haut will der “Protestonaut-Kalender 2015” allerdings mit wichtigen gesellschaftspolitischen Themen provozieren, wie Bildung, Datenschutz, Pressefreiheit und Klimaschutz.

Auf allen Monatsmotiven taucht ein Astronaut auf, den die Kalendermacher Protestonaut (von lat.: protestari - öffentlich bezeugen und griech.: -naut - Matrose) getauft haben. “Der Kalender ist ein Impulsreferat in gedruckter Form, das zur Diskussion mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen einladen soll”, sagt die Fotografin Sophia Lukasch über das Kunstprojekt.

Der großformatige Kalender ist hervorragend ausgestattet, die Fotos ziehen in den Bann und erinnern daran, dass es auf unserer Erde noch manches zu verbessern gibt. Das Motiv des Protestonauten erinnert daran, wie zerbrechlich und klein unser Planet aus dem All wirkt. Doch der Fotografierte steht mitten unter uns.

Die kurzen Begleittexte zu den Fotos stammen von Alexander Hauk. Zahlen, Daten und Fakten aus Studien, Fachbüchern und Medienberichten dienten dem in Berlin und Hamburg lebenden Diplom-Politologen als Quelle. So greift zum Beispiel das Mai-Kalenderblatt das Thema Bildung auf. Gezeigt wird der Protestonaut im Hörsaal einer Universität. Dazu informiert ein kurzer Text: “In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft maßgeblich über den Bildungsweg. Nur 17 Prozent der Studenten stammen aus Arbeiterfamilien.”

Der März erinnert daran, dass die Arbeit von Journalisten auch in Deutschland von Sicherheitsbehörden erschwert wird. Auf dem Blatt heißt es: “In der Rangliste der Pressefreiheit liegt Deutschland auf Platz 14 und damit hinter Neuseeland, Estland und Tschechien.”

Rund ein halbes Jahr lang haben Lukasch und Hauk in ihrer Freizeit an dem Kalender im DIN-A3-Format gearbeitet, der ursprünglich nur für Familie und Freunde geplant war und jetzt für 15 Euro erhältlich ist (ISBN 978–3981672534). Für die Aufnahmen waren sie in ganz Deutschland unterwegs: “Wir konnten nicht alle Motive und Themen im Kalender unterbringen und haben noch genug Ideen für eine Fortsetzung”, so Lukasch. Im kommenden Jahr werden die Motive bundesweit ausgestellt. Im Moment sind Lukasch und Hauk auf der Suche nach geeigneten Ausstellungsorten.

Zu bestellen ist der Kalender online direkt bei den Machern und in einigen Buchläden (die ebenfalls auf der verlinkten Seite aufgeführt sind).