Schüler über Terror von Paris

Lehrer, die im Unterricht die Terroranschläge von Paris thematisieren, müssen sich zum Teil mit extremen Ansichten auseinandersetzen.

Die Erfahrung, die ein Lehrer im Elsass machen musste, ist kein Einzelfall. "Schüler verharmlosen die Morde und setzen die "Charlie Hebdo"-Zeichner mit den Terroristen gleich. Pädagogen sind verwundert darüber, wie wenig betroffen sich einige Schüler gaben, manchmal hätten sie nur mit den Schultern gezuckt."

Viele Lehrer umgehen das Thema, um sich nicht den Anfeindungen der Schüler auszusetzen. "Eine Schulleiterin aus Berlin will aus Angst vor Hasswellen lieber jedes Gespräch mit Schülern über die Anschläge vermeiden. 'Wir provozieren keine Diskussion, wir wollen keine schlafenden Hunde wecken'."

Götz Nordbruch, der mit seinem Verein "Ufuq" politische Bildung an Schulen in Berlin organisiert, "rät dazu, auf inhaltliche Widersprüche hinzuweisen, im Fall der Anschläge von Paris zum Beispiel darauf, dass sich IS und al-Qaida zu dem Terror bekannten. Andererseits sollten Lehrer die Bereitschaft zeigen, ins Gespräch zu kommen und nicht alles gleich als Tabu abzutun - nur so würden Jugendliche bereit sein, ihrerseits eine andere Sichtweise zu akzeptieren."