Wie kann religiös motivierte Gewalt verhindert werden?

Was sind die Ursachen für religiös motivierte Gewalt und welche präventiven Mechanismen gibt es?

Am 26. Juni 2014 luden die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Deutsche Institut für Menschenrechte dazu ein, hierüber zu debattieren. Richard Kühnel, Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, Nico Lange, stellvertretender Hauptabteilungsleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, sowie Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, begrüßten zu der Veranstaltung über 100 Gäste in dem voll besetzten Saal im Europäischen Haus.

UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt ging in seinem Einführungsvortrag auf aktuelle Entwicklungen ein. Es seien alle Regionen der Welt von religiös motivierten Konflikten betroffen, auch wenn es erhebliche Unterschiede in der Intensität der Auseinandersetzung gebe. Eines lasse sich aber bei den sehr unterschiedlichen Konstellationen der Beteiligten sagen: "Es gibt nicht so etwas wie eine natürliche Täterreligion. Genauso wenig gibt es eine natürliche Opferreligion." Religion sei sicherlich in vielen Konflikten, die wir als religiös motivierte Auseinandersetzungen wahrnehmen, ein wichtiger Faktor. Sehr selten, so eine wichtige Erkenntnis, sei sie eine Hauptursache und niemals der alleinige Grund. Es sei zudem weniger die Religion entscheidend, sondern das, was die Menschen daraus machen. Eine engherzige und gnadenlose Interpretation von Wahrheitsansprüchen, die fundamentalistisch aufgeladen sei, stehe am Anfang von Konflikten.