Die Troika in Griechenland

Die sog. "Troika" aus IWF, EZB und EU-Kommission hatte auch in Griechenland eine Macht, die weit über demokratisch legemitierte Rechte hinausging.

In einem Artikel beim Tagesspiegel schreibt Harald Schumann: "Allein die Mittelschicht, die Staatsangestellten, die Rentner, Kranken und Arbeitslosen mussten die Last der Anpassung tragen. Die wirtschaftlichen Eliten hingegen blieben überall verschont. Schlimmer noch: Die Troika zwang die Regierungen, wertvolle Staatsunternehmen zu Schleuderpreisen zu verkaufen, und verhalf so den Privilegierten, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern."

Dieses Vorgehen ist nicht nur in Griechenland zu beobachten. Wie schon Naomi Klein in ihrem Buch "Die Schock-Strategie" beschrieb, wird diese neoliberale Stategie immer dann angewandt, wenn staatliche Wirtschaftssysteme geschwächt sind.

"Nirgendwo fiel die Verteilung der Lasten ungerechter aus als in Griechenland. Neben der Kürzung der staatlichen Gehälter und Renten um ein Drittel und der weitgehenden Abschaffung der Tarifverträge verfügten die Troikaner 2012 auch die Senkung des Mindestlohns um ein Fünftel auf 3,40 Euro pro Stunde."

Auch wenn davon auszugehen ist, dass Korruption, Vetternwirtschaft und Verschwendung ein großes Problem in Griechenland sind; so ist doch Solidarität mit den Menschen in Griechenland gefordert. In dem Artikel "Helft den Griechen, nicht dem griechischen Staat" fordert die ZEIT-Autorin Elisabeth Niejahr direkte Hilfe. Sie macht Vorschläge, wie diese aussehen könnte: "Es gibt jede Menge Ansatzpunkte für sozialpolitische Initiativen: Deutsche Ärzte, Pfleger, Schwestern und vielleicht sogar Medizinstudenten können in den neuen Anlaufstellen für Menschen ohne Krankenversicherung aushelfen, Ausbildungsangebote könnten jungen Arbeitslosen helfen."