Vor kurzem wurde über die militärischen Auseinandersetzungen mit den Huthi-Rebellen im Jemen berichtet. In den Nachrichten spielte das Land vor den Angriffen auf Handelsschiffe, die das Rote Meer durchquerten, kaum eine Rolle, und das, obwohl die Vereinten Nationen die Lage im Jemen seit Jahren als "schlimmste humanitäre Krise weltweit" bezeichnet haben. Zahlreiche Kriege und Katastrophen, die sich im Globalen Süden ereignen, finden abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit statt. Woran liegt das?
Die Gefahren der Identitätspolitik thematisiert Yascha Mounk in seinem neuen Werk: "Im Zeitalter der Identität. Der Aufstieg einer gefährlichen Idee". Der deutsche Politikwissenschaftler, der in den USA lehrt, betont dortige bedenkliche Tendenzen, aber aus einer liberalen Blickrichtung, nicht als schlichter Reaktionär.
Peter G. Kirchschläger, ordentlicher Professor für Theologische Ethik an der Universität Luzern und Leiter des Instituts für Sozialethik (ISE), lehrt uns in seinem Werk "SAMBA" – hierbei handelt es sich nicht um den bekannten brasilianischen Gesellschaftstanz im Zweivierteltakt, sondern vielmehr um eine methodische Anleitung zur ethischen Entscheidungsfindung.
Wirtschaftliche Prozesse könne man nicht losgelöst von den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen gegenüber Mann und Frau betrachten, sagt Alyssa Schneebaum. In ihren Studien zeigt die Ökonomin etwa, wie ungleich Vermögen innerhalb von Partnerschaften verteilt ist und wie die Institution Ehe diese Ungleichheiten noch vertiefen kann.
Ein internationales Forschungsteam hat alte DNA aus einer weltweiten Probensammlung von fast 10.000 prähistorischen und historischen Menschen analysiert, um darin nach Fällen des Down-Syndroms zu suchen, einer seltenen genetischen Erkrankung, die durch eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 21 verursacht wird. In den Genomdaten fanden Forschende des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) sechs Kinder mit Down-Syndrom. Fünf von ihnen wurden vor mehr als 2.000 Jahren bestattet und keines der Kinder wurde älter als ein Jahr. Obwohl ihre Lebensdauer so kurz war, erhielten sie ein Begräbnis, oft mit Grabbeigaben. Sie scheinen also umsorgte und anerkannte Mitglieder ihrer jeweiligen Gemeinschaft gewesen zu sein.
Das aktuelle Heft von Aufklärung und Kritik (A&K), der umfangreichen Vierteljahreszeitschrift der Gesellschaft für Kritische Philosophie Nürnberg (GKP), ist erschienen. Die Redaktion hat dem hpd wieder das Vorwort zur Verfügung gestellt.
Auch an deutschen Universitäten begegnet man der "Wokeness". Dass damit Gefahren für Meinungsfreiheit und Wissenschaft einhergehen, ist in dem neuen Buch "Der Kulturkampf" der Ethnologin Susanne Schröter das zentrale Thema. Darin werden berechtigt viele Entwicklungen kritisiert, trotz gelegentlicher Überzeichnungen.
Jean-Loup Rault will herausfinden, wie sich positive Interaktionen mit Menschen auf Schweine auswirken. Dafür scannt der Tierschutzforscher ihre Gehirne auch im Magnetresonanztomografen. Erste Ergebnisse zeigen: Durch Streicheln und andere positive Handlungen könnte sich sogar verändern, wie Schweine Gefühle verarbeiten.
Bereits im Alter von acht Monaten beginnen Babys spielerisch andere zu necken. Da für dieses Verhalten keine Sprache erforderlich ist, ist es naheliegend, dass ähnliche Formen des spielerischen Neckens möglicherweise auch im Tierreich zu finden sind. Jetzt haben Kognitionsbiologen und Primatologen spielerisches Necken bei allen vier Menschenaffenarten dokumentiert. Da alle vier Menschenaffenarten spielerisches Necken zeigen, ist es wahrscheinlich, dass sich die Voraussetzungen für Humor vor mindestens 13 Millionen Jahren in der menschlichen Abstammungslinie entwickelt haben.
Klimawandel und Umweltverschmutzung sind allgegenwärtig. Und doch wird viel zu wenig dagegen getan. Koo van der Wal wählt in seinem Werk die philosophische Perspektive, um die Ursachen für dieses Phänomen zu erforschen und um aufzuzeigen, dass sich der umweltschädliche Trend nicht ändern wird. Es sei denn, es gelingt die kopernikanische Wende in der Umweltethik.
Mit seiner neuen Vortragsreihe "Sternenklar" bietet das Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes ab dem 15. Februar Onlinevorträge zu Astronomie, Philosophie und unserem Platz im All. Bereits am kommenden Sonntag kann auch der "Humanistische Salon" von Kortizes im Livestream verfolgt werden. Alle Onlinevorträge sind für die Teilnehmer kostenfrei.
Entwickelt eine KI abstrakte Modelle der Realität? Dieser Frage nähern sich Forschende der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit Hilfe des Konzepts interner Weltmodelle.
Der Klimawandel lässt die Eisschilde Grönlands und der Antarktis schmelzen und den Meeresspiegel steigen. Inselstaaten und Küstenstädten könnte das zum Verhängnis werden. Wie stark die Eiskappen schrumpfen, hängt auch von den Rückkopplungen zwischen ihnen und dem Klimasystem ab. Diese Effekte untersuchen Marie-Luise Kapsch und Clemens Schannwell am Max-Planck-Institut für Meteorologie.
Ein internationales Forschungsteam berichtet über neue Fossilien des Homo sapiens aus der Ilsenhöhle in Ranis, Thüringen. Diese wurden auf ein Alter von etwa 45.000 Jahren datiert und zusammen mit klingenförmigen, teilweise beidseitig ("bifaziell") bearbeiteten Steingeräten gefunden.
Am heutigen Montagabend, 29. Januar, stellt um 19.30 Uhr der Anthropologe und Evolutionsbiologe Professor Dr. Carel van Schaik sein neuestes Buch vor: "Mensch sein" heißt der Titel.