USA

Atheistische Seelenverkäufer

seelenverkaeufer2.jpg

Seelenverkauf an den Höchstbietenden in Texas
Seelenverkäufer

Verkaufen Atheisten ihre Seelen immer an den Teufel oder nehmen sie auch andere Verkaufsangebote an? Um zu beweisen, dass Atheisten sogar entsprechenden Offerten von Religionsgemeinschaften nicht zwangsläufig ablehnend gegenüber stehen, führten atheistische Studenten der Universität von Texas in Austin eine ungewöhnliche Auktion durch.

Nach einem Bericht der Studentenzeitung The Daily Texan versetzten Mitglieder der Secular Student Alliance ihre religiösen Kommilitonen vergangene Woche auf dem Universitätscampus von Austin/Texas mit einer ungewöhnlichen Spendensammelaktion in Erstaunen.

Auf einem Tisch hatten sie acht Einmachgläser aufgestellt, die mit den Namen verschiedener christlicher und nicht-christlicher Religionsgemeinschaften beschriftet waren. Außerdem ein Glas für jene Religionen, die nicht explizit aufgeführt waren, sowie eines für die Hölle.

Mit dem Spruch "Schicken Sie einen Atheisten in die Kirche!" wurden Passanten dazu aufgefordert, Geld zu spenden und in ein Glas ihrer Wahl zu stecken. Das Versprechen der Studenten von der Secular Student Alliance: Sie werden einen Gottesdienst derjenigen Religionsgemeinschaft besuchen, in deren Glas sich die höchste Spendensumme befindet. Sozusagen ein Seelenverkauf an den Höchstbietenden.

Laut Matthew Folts, Präsident der Secular Student Alliance, wurden bei der Auktion 107,72 US-Dollar eingenommen. Die meisten Spenden befanden sich in dem Glas mit der Aufschrift "Hölle". Da selbige in Austin/Texas kein Kirchengebäude unterhält, man bei der Secular Student Alliance jedoch kein Spielverderber sein wollte, haben sich die atheistischen Studenten entschlossen, einen Gottesdienst der Religionsgemeinschaft mit der zweithöchsten Spendensumme zu besuchen. Mit nur 33 Cent weniger als auf dem Spendenkonto der Hölle war dies das Einmachglas der nicht konfessionellen christlichen Kirchen.

Jesse Minchey, Fundraising-Beauftragter der Secular Student Alliance, betont, dass Spendensammelaktionen wie diese eine Möglichkeit seien, das Stigma aus der Welt zu schaffen, dass Atheisten alle Religionen hassen würden. "Als Atheisten versuchen wir fortwährend, einen offenen Geist zu behalten und neue Dinge zu lernen – wenn ihr also glaubt, dass wir etwas durch euren Glauben lernen können, schickt uns in eure Kirche!"

Mit den eingenommenen Spenden soll im kommenden Semester übrigens der Vortrag eines Atheisten finanziert werden, der mit dem Seelenverkaufen berühmt wurde: Hemant Mehta. 2006 bot der bekennende Atheist Mehta auf Ebay an, für den Höchstbietenden einen Gottesdienst nach dessen Wahl zu besuchen. Eine Auktion, die von den Medien später als "Seelenverkauf" bezeichnet wurde.