Schweizer Freidenker mit neuem Vorstand

freidenker_schweiz.jpeg

Andreas Kyriacou und Valentin Abgottspon

(hpd) Am Wochenende wählte die Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) einen neuen Vorstand. Dabei wurden Andreas Kyriacou als neuer Zentralpräsident und Valentin Abgottspon als neuer Vizepräsident gewählt.

Andreas Kyriacou erklärte dem hpd gegenüber, welche Schwerpunkte er in seiner Arbeit setzen möchte. Er hält religiöse Welterklärungen für wenig hilfreich in der heutigen Zeit.

"Damit stehen wir natürlich in der Pflicht zu illustrieren, wieso weltliche Positionen glaubwürdiger und nützlicher sind. Formate wie das Wissensfestival Denkfest oder das wissenschaftlich-humanistische Schülerlager Camp Quest eignen sich hervorragend dazu, ebenso Veranstaltungen zum Welthumanisten- und zum Menschenrechtstag. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass wir hier noch mehr als bisher bieten können."

Kyriacou will die Zahl der Veranstaltungen, an denen Wissenschaftler den aktuellen Stand der Forschung wiedergeben oder an denen ethische Positionen debattiert und erläutert werden, erhöhen.  Aktivitäten wie das Denkfest und der Camp Quest sowie das soziale Engagement, beispielsweise im Rahmen des Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projektes im indischen Keshavapuram, sollen zudem zukünftig Grundlage für eine Anerkennung als gemeinnützige Organisation bilden.

Valentin Abgottspon freut sich darauf, "die Aufgaben, welche uns von den Delegierten erteilt wurden anzugehen. In meinem eigenen Fall (fristlose Entlassung an staatlicher Schule weil ich kein Kruzifix im Schulzimmer wollte und mich für Freiheit von Religion und Grundrechte einsetzte) habe ich vor dem Kantonsgericht einen Erfolg feiern können und bedanke mich bei den Freidenkern für die vielfältige Unterstützung. Es war wichtig und schön für mich, in diesen doch teilweise recht düsteren Zeiten viele Menschen an meiner Seite zu wissen, die mich unterstützen. Obwohl ich und die Vereinigung also einen Teilerfolg feiern durften, liegt beispielsweise im Wallis immer noch sehr viel im Argen. Aber auch in anderen Kantonen bleibt noch viel zu tun. Wir werden versuchen, einige der für uns wichtigsten Themen rasch anzupacken."

Mit Sara Savona erhält der Zentralvorstand zudem Verstärkung aus der Hochschulgruppe frei denken uni basel. Weiter wurde der Genfer Eric Perruchoud neu in den Zentralvorstand gewählt.

Mit Applaus wurden die Leistungen der Zurücktretenden von den Delegierten verdankt: Grazia Annen, scheidende Copräsidentin, widmet sich künftig vermehrt der Sektion Zentralschweiz. Stefan Mauerhofer, der ebenfalls als Copräsident abtritt, bleibt Präsident der Sektion Solothurn/Grenchen und Zentralvorstandsmitglied. Der bisherige Vize Jean-Pierre Ravay schliesslich bleibt Präsident der Sektion Waadt.

F.N.