Sterben die Atheisten aus?

Florian Rötzer schreibt bei Telepolis, dass der Evolutionstheoretiker Richard Dawkins am vergangenen Samstag erklärte, er sei ein "säkularer Christ".

Dawkins stellte den ersten Band seiner Ende des letzten Jahres erschienenen Biographie vor und sagte, er glaube nicht an das Übernatürliche, aber schätze die religiösen Zeremonien.

Auf der gleichen Veranstaltung behauptete der Genetiker Steve Jones, dass die Atheisten allmählich aussterben, während die Christen eine neue Blüte erleben könnten.

Als Genetiker, der wie Dawkins viel über Evolutionsbiologie geschrieben hat, gibt er dafür eine ganz einfache Erklärung: "Der demografische Wandel in den stärker vom Säkularismus geprägten Ländern wie den europäischen sei nicht nur die Ursache für die Vergreisung, sondern auch für die Kinderarmut."

Dieser Erklärung setzt Rötzer entgegen, dass Gesellschaften, in denen der Wohlstand wächst, generell weniger religiös sind, "die Geburtenrate geht zurück und die Großfamilien lösen sich auf. Auch die zunehmende Verstädterung spielt in diesem Prozess eine Rolle." Es sei falsch "einfach nur Trends weiterzurechnen, ohne andere Einflüsse einzubeziehen, die Veränderungen bewirken können."