Indien

Scharia-Urteile wirkungslos

Der Oberste Gerichtshof Indiens hat am vergangenen Montag entschieden, dass Urteile von Scharia-Gerichten wirkungslos und rechtlich nicht bindend sind.

Eine Petition hatte gefordert, Scharia-Gerichte generell zu verbieten. Das lehnte der Oberste Gerichtshof ab. "Der vorsitzende Richter erklärte, die religiösen Institutionen dürften Verordnungen erlassen, wenn sie von Opfern angerufen würden." Allerdings seien diese Verordnungen und die Urteile der Scharia-Gerichte nicht bindend.

Hintergrund für die Petition war einen Fall aus dem Jahr 2005, als ein Sharia-Gericht die Ehe einer 28-Jährigen annullierte und die Frau zwang, mit ihrem Schwiegervater zusammenzuleben, der sie zuvor vergewaltigt hatte.