Der bekannte Entertainer Jürgen von der Lippe kritisierte in sehr deutlichen Worten die "Gender-Scheiße". Damit stellt er sich in eine Linie mit der CDU.
In einem SPIEGEL-Interview hat von der Lippe mitgeteilt, dass er nichts davon hält, dass Frauen in allen Lebensbereichen Gleichstellung einfordern.
Der Begriff "Gender" bezeichnet lt. Wikipedia als Konzept die soziale, gesellschaftlich konstruierte oder psychologische Seite des Geschlechts einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht. Er bedeutet nicht - wie die CDU Nordwürttemberg kundgibt - "dass jeder Mensch unabhängig von seinem biologischen Geschlecht wählen kann, als Mann oder Frau zu leben."
Die CDU nennt das gar eine "Ideologie", die "bei Feministinnen sowie in Politik und Kirche viele Anhänger" hat. Dagegen will sie nun vorgehen. Denn es kann für die CDU nicht richtig sein, dass "die Fixierung auf soziale Rollen, etwa als Mutter und Hausfrau", überwunden wird.
7 Kommentare
Kommentare
David am Permanenter Link
Wenn man sich die Auswüchse des Gender-mainstreams in Sprache, Wissenschaft und Politik anschaut, dann ist es sehr wohl naheliegend, hier von Ideologie zu sprechen.
Braucht man für dieses Thema mehr als die simple Erkenntnis, dass Benachteiligungen aufgrund von Ethnie, Alter, Hautfarbe - oder eben auch Geschlecht inakzeptabel sind?
Masin Al-Dujaili am Permanenter Link
Ja, braucht man. Erkenntnis allein bringt gar nichts, man muss auch entsprechend handeln.
david am Permanenter Link
"Das geht weiter dahin, dass es für Männer keine Schande zu sein hat, sich mit Frauen, mit Frauentypischen, mit weiblichen Protagonisten oder mit frauentypischen Rollen zu identifizieren."
Sie wollen also einer bestimmten Menschengruppe, hier "dem Mann", vorschreiben, wie sie zu leben habt. Besser kann man die anmassende Ideologie bei diesem Thema nicht herausarbeiten.
Masin Al-Dujaili am Permanenter Link
Ich … schreibe … vor?!
Moment!
Drehen wir doch mal logisch um, was ich geschrieben habe. Dafür lassen wir ein 'k' weg: "Das geht weiter dahin, dass es für Männer eine Schande zu sein hat, sich mit Frauen, mit Frauentypischen, mit weiblichen Protagonisten oder mit frauentypischen Rollen zu identifizieren." Das ist die Position, die sie vertreten. Und jetzt überlegen wir mal ganz scharf, wer hier anmassend ist und Lebensstile vorschreibt …
David am Permanenter Link
Aber was geht es Sie denn an, mit welchen Rollen sich ein Mensch (egal ob Mann oder Frau) identifizieren möchte oder nicht?
Natürlich schreiben Sie vor. Sie haben eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie sich jeder Mann und jede Frau definieren sollte. Und diese stellen Sie subjektiv wertend über alles andere. Ein klares Zeichen für Ideologie.
Masin Al-Dujaili am Permanenter Link
Wenn ich Menschen also die Freiheit zur Selbstbestimmung lasse, ob sie sich männertypisch oder frauentypisch, hetero oder homo, trans oder cis definieren, dann schreibe ich ihnen etwas vor?
Lieber David, ich glaube mittlerweile ganz stark, dass Sie zwanghaft ihr antifeministisches Bild vom Feminismus als Ideologie bewahren und deswegen einfachste argumentative Zusammenhänge nicht mehr nachvollziehen wollen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Feministische Emanzipation ist die Loslösung vom Anspruch anderer, wie man zu leben hat, wohingegen die tradierten Rollenbilder starke Grenzen setzen, wer was wie und wann machen darf. Feministische Emanzipation ist auch die Anerkennung anderer Lebensentscheidungen, solange sie frei und ohne Zwang durch konstruierte Rollenbilder entstanden sind.
Eine Frau, die keine Kinder bekommen will? Kein Problem. Ein Mann, der sich schminken und in Kleidern herumlaufen will? Warum denn nicht? Ein Mensch, der je nach Tagesform mal männertypisch, mal frauentypisch auftreten will? Nur zu!
Was ich will? Ich will Freiheit für Männer, Frauen und die, die sich den beiden Polen nicht zugehörig fühlen. Ich will, dass diese Freiheit anerkannt wird. Die oppressive Ideologie ist nicht die, die diese Freiheit propagiert sondern sie als Ideologie diffamiert.
Es ist für mich sogar äußerst humanistisch, Menschen in ihren Entscheidungen nicht zu kritisieren, solange die Freiheiten anderer Menschen dadurch nicht verletzt werden. Und das ist auch eine der Grundlagen modernen Feminismus'. Feminismus ist Humanismus plus Anerkennung struktureller Ungleichheit und dem Bestreben, diese strukturellen Ungleichheiten zu beseitigen. Wer das eine Ideologie nennen möchte, scheint beim Kontakt mit Feminismus wohl Alice Schwarzer aufgelaufen zu sein …
Stefan Dewald am Permanenter Link
Ich kann in dem Auszug aus dem Interview, der sich auf der Spiegel-Website findet nichts entdecken, was ich nicht unterschreiben könnte.
Darüber hinaus: »Qualifikation statt Quote« ist der Zauberspruch. Und solange es eben wie in meinem Beruf kaum Elektronik-Ingenieusen gibt …
Ach, wir verplempern unsere Zeit. Solange sich Frauen als Katholiban oder Evangelikale unterverordnen lassen, liegt mein intrinsischer Feminist im Schlafzustand. Es gibt hilfreichere Ziele (ich meine hier "targets").