Neonazis bedrohen Journalisten

In Dortmund haben Neonazis erneut Todesdrohungen gegen Journalisten ausgesprochen. Mehrere von ihnen erhielten am Montagabend via Twitter und Facebook Todesanzeigen - jeweils mit ihren Namen.

Der Innenminister von NRW, Ralf Jäger, sprach von Nazi-Methoden, mit denen gezielt Journalisten eingeschüchtert werden sollten. Es handele sich somit um einen Angriff auf die Pressefreiheit.

Diese Vorgänge haben möglicherweise ihre Ursprünge auch in der Pegida-Bewegung. In der FAZ wird beschrieben, welchen Angriffen Journalisten am Rande der Pegida-Demonstrationen ausgesetzt sind.Der Dortmunder Lokalredakteur Peter Bandermann ist so auch zum Ziel der Rechtsextremen geworden. Er schreibt seit Jahren über die rechtsextreme Szene seiner Stadt für die Ruhr-Nachrichten "Durch Hogesa und Pegida haben die Aktivisten an Selbstbewusstsein gewonnen. Sie glauben, dass ihre Themen auf breite Zustimmung stoßen."

In einem Artikel der Deutschen Welle wird versucht, den Ursachen der Pegida-Bewegung auf den Grund zu gehen. "Vordergründig sind es möglicherweise auch die Taten der Terrormiliz 'Islamischer Staat' im Nahen Osten, die in den vergangenen Monaten die Angst vor einer Islamisierung schürten" heißt es dort.

Auch die Medien sind daran nicht ganz unschuldig: "Dadurch, dass man es zum Topthema macht, wird es ein Topthema", sagte der Medienpsychologe Jo Groebel. "Es seien zwar nicht in erster Linie die traditionellen Medien, die Stimmung gegen den Islam gemacht hätten. Manchmal sei aber nicht klar genug getrennt worden zwischen dem 'Islamischen Staat' auf der einen Seite und dem Islam auf der anderen Seite."