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Foto: Evelin Frerk

19. 02.

Frauen*streik 1994/2019

Vortrag mit Dr. Gisela Notz in Bamberg

Ein herausragendes Ereignis war der Internationale Frauentag 1994. Vier Jahre nach der Wiedervereinigung wurde er zum FrauenStreikTag, bei dem sich mehr als eine Million Frauen bundesweit gegen fortbestehende und sich verschärfende Diskriminierungen engagierten. Die Frauen wollten sich gegen den mit der Wiedervereinigung verbundenen Arbeitsplatzabbau und den Abbau von Sozialleistungen und Selbstbestimmungsmöglichkeiten wehren.

Der Aufruf zum Frauenstreik "Frauen sagen NEIN!" vom Streikkomitee Köln/Bonn und vom Unabhängigen Frauenverband in Berlin wurde von einer Vielzahl von Frauen aus allen gesellschaftlichen Zusammenhängen unterzeichnet.

Vorbild war der Streik der Isländerinnen im Oktober 1975 und der Schweizer Frauenstreik vom 14. Juni 1991. Diese drei großen landesweiten Streiks gingen von einem erweiterten Arbeitsbegriff aus, der nicht nur die Erwerbsarbeit betraf, sondern auch die unbezahlte Arbeit zuhause und anderswo. Gewerkschaftsfrauen schlossen sich mit ihren Forderungen denen der autonomen Feministinnen an. Die meisten der damals gestellten Forderungen haben sich bis heute nicht erledigt, sodass Protest weiterhin erforderlich ist.

Dr. Gisela Notz ist Sozialwissenschaftlerin und Historikerin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Frauenbiographien, Sozial-, Alltags- und Zeitgeschichte, Solidarische Ökonomie, Arbeits- Familien- und Sozialpolitik und andere Themen. Sie hat 1994 als Teil des Streikkomitees Köln/Bonn den Frauenstreik mitorganisiert.
www.gisela-notz.de