Geschichte

Berliner Hausbesitzer will Stolpersteine entfernen

In Berlin macht gerade der Fall eines Hausbesitzers Schlagzeilen, der vor seinem Haus in den Gehweg eingelassene Stolpersteine entfernen will.

Die Stolpersteine, eine Idee des Künstlers Günter Demnig, erinnern an verfolgte und vertriebene Opfer der Nationalsozialisten. Deutschlandweit wurden in mehr als 500 Städten solche Gedenksteine in Gehwege eingelassen - allein in Berlin sind es inzwischen mehr als 5.000.

Nun fordert der Eigentümer des Hauses Dahlmannstraße 1 in Berlin-Charlottenburg die Entfernung von sieben dieser Gedenksteine. "Vor dem Eingang liegen sieben Stolpersteine – sie erinnern an die Familien Cohn, Brück und Kallmann, die dort gewohnt haben. Sie wurden 1941 bis 1944 in Konzentrationslager deportiert, Martin Cohn beging Selbstmord." Er begründet das damit, dass auf ihnen irgendwer ausrutschen könnte.

Die Steine liegen tatsächlich auf einigen Quadratmetern, die noch zum Grundstück gehören und nicht zum öffentlichen Strassenland (für das es eine generelle Erlaubnis gibt). Rechtlich könnte der Eigentümer die Entfernung fordern; ethisch ist das jedoch mehr als fragwürdig.