Widersprüche sieht der Theologe und Religionswissenschaftler Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel im neuen EKD-Dokument zur Religionsvielfalt.
Das Papier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zeige mit Blick auf die wachsende Pluralität zwar gesellschaftspolitisch Stärken, theologisch jedoch weise es Mängel auf, schreibt der Professor für interreligiöse Theologie der Uni Münster.
Das EKD-Papier beantworte die zentrale Frage, ob Christen, Juden und Muslime an denselben Gott glauben, widersprüchlich. Einerseits heiße es darin, Gott sei "der Gott aller Menschen". Andererseits werde die Vorstellung abgelehnt, dass es die monotheistischen Religionen mit demselben Gott zu tun hätten. "Dieser innere Widerspruch macht es dem Dokument unmöglich, der religiösen Realität nicht nur Deutschlands, sondern weltweit theologisch gerecht zu werden."
6 Kommentare
Kommentare
Ulrike am Permanenter Link
Für mich relevant: Unter dem Absatz "Pluralismus Beliebigkeit ..." der EKD-Denkschrift sehe ich sowohl eine Ablehnung des neutralen Ethikunterrichts wie auch der Weltethos-Idee ohne dass sie direkt benannt w
www.ekd.de/EKD-Texte/religioese_vielfalt.html
Atheist Steinbrenner am Permanenter Link
Also ich betrachte es nur als Konsequent wenn man daran glaubt, dass Gott den Menschen schöpft davon auszugehen dass der eigene Gott auch der Gott jener Menschen ist die sich nicht zu diesem bekennen, sondern an einen
Der Fall Christen, Juden, Muslime erschwert dabei nur den Blick, und ist insofern paradox, dass diese nüchtern von außen betrachten an denselben Gott glauben. Zumindest wenn man für wahr erachtet, dass das Christentum sich aus dem Judentum entwickelt hat und dass Jesus selbst für Muslime zumindest ein Prophet, also von Gott gesandt ist (ob nun Gottessohn oder nicht ist dann eigentlich nebensächlich). --- Unterschied ist nur, dass es scheinbar viel wichtiger ist, dass die jeweiligen dogmatischen Schriften der Religionen/Kirchen für alle Menschen zu gelten haben, denn dass es eigentlich derselbe Gott ist von dem diese handeln. Was nur zeigt, dass es nicht um die Interessen Gottes, sondern ganz irdische Machtinteressen des jeweiligen Klerus geht.
Gutmann am Permanenter Link
Noch schräger wird es im Bezug auf nicht-monotheistische Religionen, also Hinduismus, Buddhismus und andere.
Defragmentierung am Permanenter Link
Ein Irrationaler, Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel, stellt fest, dass in irrationalen Texten Irrationales zu finden ist? Ohhh!
Noncredist am Permanenter Link
Wenn sich nicht einmal die "Experten" des Berufsglaubens im Vatikan, in der EKD, bei den Juden und den Muslimen einig sein können - und schließlich behaupten sie ja "besonderes Nahe" der sogenannte
Wir Alltagsmenschen sind fehlerhaft und können nicht alles wissen. Da müssen wir irgendwie darauf vertrauen, dass die Berufsgläubigen ein "besseres" Verständnis von Göttern und Geistern haben. Und wenn sie bei der fundamental-simplen Aufgabe, ob ihr aller Idol das selbe Wesen sei, noch immer versagen (trotz JAHRTAUSENDEN messerscharfer Moralpredigten), dann kann man wahrlich nur noch herzlichst darüber lachen :)
Gibt es *einen* Gott, der *nachweislich* in allen sogenannten "Offenbarungen" gleich ist? Anscheinend wohl nicht.
Gibt es gar verschiedene Götter? Und haben sich alle unterschiedlich den Menschen geoffenbart? Es scheint so. Aber das kann man nicht akzeptieren, denn die eigene (monotheistische) Religion *muss* wahr sein. Ergo ist die andere unwahr.
Aber vielleicht gibt es keine göttlichen Offenbarungen. Sie könnten alle von Menschen kommen. Der Mensch ist zu so etwas fähig.
Ich tippe auf letzteres. Ganz simpel :)
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Das EKD-Papier beantworte die zentrale Frage, ob Christen, Juden und Muslime an denselben Gott glauben, widersprüchlich."
Das nimmt ja auch nicht Wunder.
Ganz ähnlich wie die RKK.
Ein Glück nur, dass mich das Ganze schon lange nicht mehr umtreibt.