Rechtsradikalismus

Mit Fackeln gegen Flüchtlinge

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Fackel
Fackel

TRIER. (hpd) Die Trierer NPD hat für den 1. August einen Fackelmarsch vor einer Flüchtlingsunterkunft angemeldet. Der Anlass: Etwa 350 Asylsuchende sollen nächsten Monat dauerhaft in der Stadt aufgenommen werden. Unter dem Motto "Trier stellt sich quer" wird nun für eine Gegendemonstration mobilisiert. 

Bisher wurden in Trier Flüchtlinge nur kurzfristig in einer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) untergebracht, bevor sie auf die Kommunen innerhalb des Landes verteilt wurden. Der Aufenthalt sollte eine Dauer von drei Monaten nicht übersteigen. Daran wird sich wohl vorerst auch nichts ändern. Ab nächstem Monat werden jedoch zusätzlich etwa 350 Flüchtlinge für die gesamte Dauer ihres Asylverfahrens aufgenommen. In den Folgejahren rechnet man mit weiteren 500 Menschen. 

Seit Wochen bereitet sich die Stadt Trier dezernatsübergreifend auf die neue Situation vor und setzt dabei auch auf das Engagement und die Unterstützung der Bevölkerung. So wird dazu aufgerufen, privaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, damit möglichst viele Flüchtlinge dezentral unterkommen können. 

Wie auch andernots schüren Rechtsradikale nun auch in Trier verstärkt Ressentiments und Hass gegen Asylbegehrende. Die Trierer NPD ruft für den 1. August zu einem Fackelmarsch auf, um gegen angeblichen "Asylmissbrauch" zu demonstrieren. Noch im Dezember letzten Jahres hatte die Stadt ein Fackelverbot für einen Naziaufmarsch erlassen. Die NPD erhob dagegen Einspruch. Das Verwaltungsgericht erlaubte daraufhin den Gebrauch von vier Fackeln. 

Die antifachistische Initiative "Trier für Alle" reagierte schnell auf die Mobilisierung der NPD und ruft zum Widerstand gegen die menschenverachtende Hetze der Neonazis auf. "Weil wir nicht wollen, dass schutzsuchende Menschen in unserer Stadt von einem hasserfüllten Mob mit Fackeln empfangen werden, müssen wir handeln", heißt es in dem Aufruf zur Gegendemonstration unter dem Motto "Trier stellt sich quer – In Trier ist Platz für Geflüchtete aber nicht für Nazis". Nach nur wenigen Tagen haben auf Facebook bereits mehr als 500 Personen ihre Teilnahme angekündigt.