Die 10^23-Aktion der GWUP

Nichts drin, nichts dran!

10_23_berlin_titel.png

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, kurz GWUP, hat auch in diesem Jahr dazu aufgerufen, im Rahmen der "Nichts drin, nichts dran!"-Aktion nachzuweisen, dass homöopathische Mittelchen nicht "über den Placebo-Effekt hinaus" wirken. In Berlin zeigten zehn mutige Skeptiker, dass man sich mit Globuli nicht vergiften kann.

Normalerweise finden diese Aktionen am 23. Oktober jeden Jahres statt und zwar um 10:23 Uhr. Diese "krumme" Uhrzeit ist eine Anspielung auf die sogenannte Avogadro-Konstante (6,022×1023), die die Anzahl von Molekülen in einem Mol angibt. Ab einer Verdünnung von mehr als 1023 befindet sich wahrscheinlich kein einziges Molekül der Ursubstanz mehr in dem homöopathischen Arzneimittel. Verdünnungen in dieser Größenordnung und weit darüber hinaus sind aber bei homöopathischen "Medikamenten" gang und gäbe, eine Verdünnung von 1023 entspricht einer D24-Potenz.

Vor der "Vergiftung", Foto: © Frank Nicolai
Vor der "Vergiftung" ..., Foto: © Frank Nicolai

Da der 23. Oktober in diesem Jahr jedoch auf einen Mittwoch fiel und die vergangenen Jahre zeigten, dass man mitten in der Woche und zur Arbeitszeit kaum jemanden findet, der es ermöglichen kann, öffentlich Globuli einzuwerfen, hat sich die Berliner GWUP-Gruppe auf den darauffolgenden Sonnabend geeinigt. Um 10:23 Uhr war es dann soweit: gemeinsam wurden hochpotenzierte homöopathische Mittel geschluckt.

Was soll das Ganze?

Die Skeptiker wollen beweisen, dass man sich mit diesen Mitteln nicht vergiften kann. Denn das ist äußerst unwahrscheinlich, solange es sich dabei um Hochpotenzen handelt. Das ist auch der zentrale Punkt der Einnahme einer homöopathischen "Überdosis": Medikamente mit einer angeblich so sicheren und starken Wirkung sollten doch auch Nebenwirkungen haben, oder? Und umgekehrt: Was nicht mal in einer enormen Überdosis Nebenwirkungen auslöst, hat vermutlich auch keine Hauptwirkung!

Das jedenfalls konnte nachdrücklich bewiesen werden: Alle zehn Probanden erfreuten sich auch nach der "Vergiftung" mit Hochpotenzen bester Gesundheit.

Foto: © Frank Nicolai
... und danach, Foto: © Frank Nicolai