Kirchen kritisieren Gier und Maßlosigkeit

kirchensteuer_2.jpg

Kirche und Geld
Kirche und Geld

BERLIN. (hpd) Die beiden Großkirchen in Deutschland kritisieren in einer gemeinsamen Streitschrift die Gier und Maßlosigkeit auf den Finanzmärkten.

 

Schamgefühle kommen bei den Würdenträgern dabei nicht auf. Denn irgendwie muss bei der Kritik vergessen worden sein, dass die Kirche sehr wohl auch von den so arg kritisierten Finanzmärkten profitiert. Manchmal geht das allerdings auch gründlich daneben. Dann ist die Kritik allerdings wohlfeil.

Auch die Gier und Maßlosigkeit des Bischofs von Limburg kommt nicht zur Sprache, der sich - nach allem, was bisher bekannt ist - schamlos an Geldern, die den Armen des Landes zustanden, bedient hat.

Da fordern die Kirchen - ganz uneigennützig natürlich! - einen automatischen Austausch steuerrelevanter Daten. Ein Schelm, wer dabei an die Kirchensteuern denkt.

Und als wäre das nicht genug an Verlogenheit, rufen die Kirchen - ergo: die Betreiber von Caritas und Diakonie - auch zur Teilnahme an den bundesweiten Betriebsratswahlen im März auf. Weil “Teilhabe und Mitbestimmung aus christlicher Verantwortung [...] notwendige Voraussetzungen besonders in der Arbeitswelt” sind. Über das nicht existierende Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen hat der hpd schon häufig genug berichtet. Auch die GerDiA-Kampagne legt beredtes Zeugnis davon ab, was gemeint ist, wenn “der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, […] gemeinsam mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, eine neue Debatte, wie Arbeit humaner gestaltet werden könne” fordert.

Es ist kaum vorstellbar, dass “eine breite öffentliche Diskussion über die Gestaltung der Gesellschaft” - wie idea es beschreibt - von den Kirchen wirklich ernst gemeint sein kann. Denn dabei können sie nur verlieren.

Da bleibt nur, mit Wilfried Schmickler zum Thema Kirche und Geldgeschäfte zu rufen: “Aufhören! Aufhören!”

F.N.