Aus für Homöopathie-Studium

Vor zwei Wochen erst hatte ich im profil-wissen über den unsäglichen Versuch der Homöopathie-Lobby geschrieben, ihr geistloses Gelaber über geistartige Kräfte in Zuckerkügelchen als “wissenschaftliche” Lehre an die Unis zu bringen. Die Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) hatte genau das in Form der Traunsteiner Homöo-Akademie versucht, die ein BSc-Studium der Homöopathie ab Herbst 2014 angekündigt hatte. Die formale Genehmigung aus Berlin war schon durch, die Akkreditierung im Gange, der Traunsteiner (nunmehr Ex-) Bürgermeister frohlockte. Energischer Widerstand kam von einer kleinen aber beharrlichen Gruppe engagierter Homöopathiekritiker der GWUP, die sich virtuell um Norbert Aust geschart hatten, die zuständigen Behörden angemessen sekkierten und Journalisten mit Informationen versorgten.

Was genau letztlich der ausschlaggebende Grund für die heute Nachmittag (bzw. schon gestern Abend) publik gewordene Einstellung des Kugerl-Studiengangs war, wissen wir noch nicht. Der Präsident der SHB schweigt nämlich. Man darf also nach Lust und Laune spekulieren: Haben sich zuwenige zahlungskräftige “Studenten” anlocken lassen? Haben sich keine seriösen Dozenten gefunden, die für ein paar Tausender ihren Ruf ins Klo spülen lassen wollten? War die Akkreditierungsbehörde drauf und dran, den Homöoakademikern ihre Inkompetenz unter die Nase zu reiben? Oder war dem SHB-Präsidenten endlich klar geworden, dass die Reputation seiner Privatuni gerade den Bach runterzugehen droht?

Vgl. auch:
Traunstein: Homöo-Akademie geht nicht an den Start
Homöopathie: Ein Theologe kritisiert die Skeptiker