Ralf König ist neues GBS-Mitglied

MASTERSHAUSEN. (hpd) Der deutsche Comiczeichner Ralf König ist neues Beiratsmitglied der Giordano Bruno Stiftung.

Dies gab der Stiftungsvorstand heute in Mastershausen bekannt.

Seinen internationalen Durchbruch als Autor feierte König bereits Ende der 80er Jahre. Mit Werken wie „Der bewegte Mann" und „Kondom des Grauens", die beide wenig später erfolgreich verfilmt wurden, erzielte er nicht nur Millionenauflagen, sondern leistete auch bedeutende Beiträge zur sexuellen Aufklärung in Deutschland, insbesondere zu einem offeneren Umgang mit dem einstigen Tabuthema „Homosexualität".

 

"Religion war mir die meiste Zeit meines Lebens egal"
Als „Ungläubiger" hat sich der Zeichner der berühmten „Knollennasen" nach eigenem Bekunden schon immer gefühlt. Aber der Entschluss, sich selbst politisch und künstlerisch auf religionskritischem Gebiet zu engagieren, wuchs erst in den letzten Jahren: „Religion war mir die meiste Zeit meines Lebens egal", erklärte König gegenüber hpd. „Ich fand zwar von klein auf Leute, die öffentlich an Gott glaubten, ohne dass es ihnen irgendwie peinlich wäre, befremdlich, aber sie störten mich auch nicht weiter. Das hat sich in den letzten Jahren sehr geändert."

Im Februar 2006, auf dem Höhepunkt des von militanten Muslimen ausgelösten „Karikaturenstreits", veröffentlichte König spontan eine Reihe islamkritischer Cartoons, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen ließen. Seine Motive erläuterte er damals gegenüber der FAZ folgendermaßen: „Wenn der Westen da nicht gegenhält und seine demokratischen Werte ohne Wenn und Aber und Entschuldigungen verteidigt, ist's bald vorbei mit Presse- und Meinungsfreiheit."

 

Zahlreiche Auszeichnungen
Für seine „künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen" wurde Ralf König im Juni 2006 auf dem Internationalen Comic-Salon in Erlangen mit dem Max-und-Moritz-Preis („Spezialpreis der Jury") ausgezeichnet - keineswegs die einzige Auszeichnung, die König in seiner erfolgreichen künstlerischen Laufbahn erhielt. Als „Bester deutscher Comic-Zeichner" wurde er schon 1992 mit dem Max-und-Moritz-Preis geehrt, im gleichen Jahr errang er in Barcelona den Titel „Bester internationaler Zeichner", 1995 folgte der "Bundesfilmpreis" für den Spielfilm „Der bewegte Mann". Weitere Auszeichnungen waren u.a. der „Zivilcourage-Preis des Berliner CSD" (2004) sowie der „Prix Alph'Art" (Angoulême 2005).

 

Religionskritische Knollennasen
„Wir sind sehr glücklich, dass Ralf König zu uns gefunden hat", führte GBS-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon gegenüber hpd aus. Die hehren Ideale von Humanismus und Aufklärung über Knollennasen-Comics zu vermitteln, sei einfach eine großartige Idee. „Ralf hat mir kürzlich einen Stapel seiner neusten Arbeiten zugeschickt", verriet Schmidt-Salomon. „Sie sind nicht nur umwerfend komisch, sondern entlarven die Wahnwelt religiöser Dogmen auch auf ungemein clevere Weise!" In einem sympathischeren, zeitgemäßeren Gewand könne Aufklärung überhaupt nicht auftreten, meint der Stiftungssprecher. Es sei ein absoluter Glücksfall für die säkulare Szene, dass Ralf König seine großartigen Talente künftig in den Dienst der Religionskritik stellen wolle.

 

Neuer König-Comic auf der Website der Religionsfreien Zone
Anlässlich der Bekanntgabe der Mitgliedschaft von Ralf König im Stiftungsbeirat veröffentlicht die Giordano Bruno Stiftung auf der Website der Religionsfreien Zone den brandneuen König-Comic „Der neue Bund". Der zweiseitige Comicstrip verbindet Königs altes politisches Thema, der Kampf gegen Homophobie, mit seinem neuen Schwerpunktthema „Religionskritik". Wer sich für Königs künstlerische Stellungnahme zum Karikaturenstreit interessiert, findet diese auf der Website des Künstlers.