bfg plant Menschenrechtsfest am 23. Mai

REGENSBURG. (bfg/hpd) Auf ein erfolgreiches Jahr 2008 konnten die Mitglieder des Regensburger Bundes für Geistesfreiheit (bfg) bei der Jahreshauptversammlung im bfg-Zentrum zurückblicken. Das vor Jahresfrist in der Hemauer Str. 15 eröffnete freigeistige Zentrum entwickelt sich immer mehr zur „Schaltzentrale" des Vereins.

 

Dies zeigte sich bereits bei der Organisation der eindrucksvollen „Freedemo" gegen den Überwachungswahn, bei der 750 Regensburger/innen kundgaben, dass sie von den grundgesetzwidrigen Überwachungsphantasien des Herrn Schäuble rein gar nichts halten.

Gründung eines Ortsverbandes in Deggendorf

Ein gelungener Coup war auch die Gründung eines Ortsverbandes in Deggendorf. Man habe zwar eine Reihe von Mitgliedern an diesen neuen freigeistigen Stützpunkt in Bayern abgegeben, teilte der 1. Vorsitzende Erwin Schmid den Anwesenden mit, aber Dank der Neueintritte in Regensburg konnte dies mehr als ausgeglichen werden. Entgegen dem Trend in manchen Vereinen und vor allem bei den kirchlichen Organisationen, ist die freigeistige Bewegung im Wachsen begriffen. Ob das auf die Welle des „neuen Atheismus" oder das Verhalten des Regensburger Bischofs im „Fall Riekofen" zurückzuführen ist, könnten wohl allein die Götter wissen, wenn es denn welche gäbe. Der bfg Regensburg will in diesem Jahr auf die 300-Mitglieder-Marke zusteuern, was sich bei mittlerweile fast 34.000 Regensburger/innen (ca. 23,5 % der Stadtbevölkerung), die keiner der beiden christlichen Kirchen mehr angehören, doch verwirklichen lassen sollte. Das freigeistige Zentrum wird deshalb mit Internet und Telefon ausgestattet und zum Organisationsbüro ausgebaut, das ab September auch mit einem Mitarbeiter aus Deggendorf besetzt sein wird, der ein freiwilliges soziales Jahr bei den Regensburger Freidenkern absolvieren will.

Kontinuität bei den Neuwahlen

Dem Jahresbericht folgten die Neuwahlen, bei denen die anwesenden Mitglieder den bewährten Kräften ihr Vertrauen aussprachen. Unter dem 1. Vorsitzenden Erwin Schmid kann die Arbeit in der Vorstandschaft kontinuierlich fortgesetzt werden; unterstützt wird er hierbei von Monika Hendlmeier und Martin Preis (stellvertretende Vorsitzende) sowie Kassiererin Monika Füssel und Schriftführer Dr. Erwin Petzi. In den Beisitz wurden Ingrid Donhauser, Luise Gutmann, Marlies Haschke, Christine Zellner, Armin Schmid, Herbert Baumgärtner und Dr. Roosbeh Dehgan gewählt.

Menschenrechtsfest im Mai

Im Anschluss wurden aktuelle Vorhaben und Anträge diskutiert. Für 2009 steht neben kritisch-hinterfragenden Vorträgen und dem Aufbau einer humanistischen Sozialstruktur das geplante Menschenrechtsfest am 23. Mai im Vordergrund. 60 Jahre Grundgesetz sind für den bfg ein guter Anlass, auf die verfassungsrechtlich garantierten Grund- und Menschenrechte hinzuweisen, die in den letzten Jahren von neokonservativen „Terrorbekämpfern" eingeschränkt bzw. ganz abgeschafft wurden. Die in westlichen Demokratien eigentlich nicht für möglich gehaltene Wiederkehr der Folter im 21. Jahrhundert (Stichworte: Guantanamo, Waterboarding etc.) stellen eine Perversion des Rechtstaatsgedankens und der Menschenrechte dar. Mit einem bunten Programm soll diese Problematik und das GG-Jubiläum ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden.

Erwin Petzi