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16. 09.

Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht

Aktionstag "Solidarität und Vielfalt" in Berlin

Jedes Jahr im September findet in Berlin-Mitte ein "Marsch für das Leben" statt. Christlich-fundamentalistische sowie rechtsnationale Gegner*innen des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung fordern dort das totale Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen – in Deutschland und Europa. Diese Kräfte treten außerdem ein gegen die Vielfalt von Lebensentwürfen, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten. Um diesen reaktionären Strömungen entgegenzutreten und ihren zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Einfluss zu stoppen, ruft ein breites Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung (neben der gbs u.a. HVD, LSVD, pro familia, terre des femmes, GEW, Teile der SPD, der Grünen und der Linken) zum Aktionstag unter dem Motto "Solidarität und Vielfalt" am 16. September 2017 in Berlin am Brandenburger Tor auf.

Die TeilnehmerInnen des "Marschs für das Leben" vertreten ein rückständiges Weltbild, in dem der Schwangerschaftsabbruch als "vorgeburtliche Kindestötung" dargestellt wird. Sie sprechen von "Babycaust" und relativieren so den nationalsozialistischen Holocaust. Ihr Begriff des "Lebensschutzes" beinhaltet die totale Kontrolle der Frau und die Herstellung der "alten Ordnung" mit der "heiligen Familie" im Zentrum. Mädchen und Frauen soll die Selbstbestimmung über ihr eigenes Leben und ihren Körper verwehrt werden.

Die in Deutschland gelebte Realität sieht jedoch anders aus. Wir leben in vielfältigen, selbst gewählten Zusammenhängen, in Patchwork-Familien, als gleichgeschlechtliche Paare, als Alleinerziehende, in zeitweiliger Partnerschaft, in Wohngemeinschaften, mit und ohne (eigene) Kinder.

Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht! Wir rufen alle demokratischen Kräfte, alle Menschen, die für eine tolerante Gesellschaft und für Gleichberechtigung stehen, auf, sich unserem Protest wenige Tage vor der Bundestagswahl anzuschließen.