In den vergangenen drei Wochen wurde iranischen Medien zufolge in der Stadt Isfahan 14 jungen Frauen Säure ins Gesicht geschüttet. In Isfahan und Teheran demonstrierten deshalb Tausende gegen den Terror.
Oppositionelle und MenschenrechtlerInnen vermuten, dass die Attacken von religiösen Fanatikern ausgeübt worden seien: Tatmotiv sei das Nichteinhalten der islamischen Kleidervorschriften durch die Opfer. Diese Vermutung liege nahe, so eine Frauenaktivistin aus Isfahan: "Laut Augenzeugen waren fast alle Opfer junge Frauen, die nicht streng konservativ bekleidet waren."
Am vergangenen Mittwoch versammelten sich Tausende Menschen in Isfahan und Teheran, um gegen die Terrorwelle zu demonstrieren. Die Demonstranten verlangten von den Verantwortlichen, gegen die Angriffe Stellung zu beziehen. Das zeigte Wirkung: Präsident Hassan Rouhani verurteilte am Mittwoch die Attacken. Er mahnte seine Landsleute, religiöse Pflichten sollten nicht zur Spaltung der Gesellschaft führen.
2 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Gerade 'religiöse Pflichten' führen m.E. zur 'Spaltung der Gesellschaft'. Säurenattentate passen da ins Bild von Auspeitschungen und Enthauptungen...
Das zu überwinden, ist ein langer, steiniger Weg.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Du schreibst wahre Worte, Hans. Die "Strafen" sind für mich jedoch nicht das Problem (natürlich für die Opfer).